Der Weltgebetstag aus Guyana (Februar 2008)

Der Weltgebetstag ist ein „Fenster zur Welt“ - wer weiß schon auf Anhieb, wo Guyana liegt und was die Besonderheiten dieses „Landes vieler Wasser“ ausmacht.

Obwohl auf dem südamerikanischen Kontinent gelegen, gehört Guyana geschichtlich, wirtschaftlich und kulturell zu den karibischen Ländern. Durch ihre Gottesdienstordnung ermöglichen die Frauen des guyanischen Weltgebetstagskomitees „informiert zu beten“.
Sie benennen als Folge von Kolonialismus und Neukolonialismus die Konflikte zwischen der afrikanisch- und indischstämmigen Bevölkerung und die Diskriminierung der indigenen Bevölkerung. Sie ermutigen zum Einsatz für Gewaltfreiheit und Demokratie; sie zeigen auf, welche Folgen die Auswanderung vieler junger und gut ausgebildeter Guyanerinnen und Guyaner für die Wirtschaft und das Gesundheits- und Bildungswesen hat. Sie skandalisieren Gewalt gegen Frauen und fordern auf, Menschen mit HIV/Aids vorurteilsfrei und unterstützend zu begegnen. Dazu braucht es Einsicht, den Willen und die Kraft zu Veränderung - ein Grundthema in ihrer Gottesdienstordnung. Die Frauen aus Guyana erinnern dazu an Gottes Wort: „Schaut hin: Die Ehrfurcht vor der Macht über allem - das ist Weisheit; sich fernhalten vom Bösen - das ist Einsicht.“ (Hiob 28, 28)

Mit Hilfe der göttlichen Weisheit sind neue Einsichten möglich.
Diese Hoffnung brauchen die Frauen in Guyana angesichts ihrer schwierigen Lebenssituation. Sie identifizieren sich mit Hiob: In seinem Ringen mit Gott hören sie eine solidarische Stimme; in seiner Hoffnung darauf, dass Gott zugewandt bleibt, ermutigen sie sich und die Menschen, weiterhin für Gerechtigkeit und Frieden zu beten und zu handeln. Dass es verschiedene - gleichwertige - Formen der Zuwendung zu Gott gibt, sehen sie in der Erzählung vom Besuch Jesu bei den Schwestern Martha und Maria gegeben (Lukas 10, 38 - 42).

Zur Weltgebetstagsarbeit in Westfalen
Zur Vorbereitung auf den jährlichen Weltgebetstag am 1. Freitag im März werden von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. ca. 820 Material-Bestellungen aus ganz Westfalen in der Zeit von November bis Februar bearbeitet. Das ökumenisch zusammengesetzte Team des Weltgebetstages in Westfalen hat vier zentrale mehrtägige Veranstaltungen in Soest mit mehr als 100 Teilnehmerinnen und zwei mehrtägige Veranstaltungen in Schwerte und Paderborn mit insgesamt mehr als 80 Teilnehmerinnen sowie eine eintägige Veranstaltung in Dortmund mit 21 Teilnehmerinnen durchgeführt.

Hinzu kommen zwei Veranstaltungen für den Weltgebetstag für Kinder mit fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sieben eintägige Veranstaltungen auf regionaler Ebene erreichten ca. 360 Teilnehmende. Die einzige bundesdeutsche Reise nach Guyana im Jahr 2007 wurde von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. mit 20 Frauen durchgeführt. So haben in der Regie der Vorbereitungsgruppe mindestens 17 Veranstaltungen mehr als 630 Menschen erreicht.

Ungezählt bleiben die zahlreichen Vorträge und Veranstaltungen vor Ort, die sich das Team des Weltgebetstages für Westfalen bis Anfang März aufteilt.

In den Gottesdiensten am 07. März 2008 waren in Westfalen wieder mehr als 55.000 Menschen. Der Deutsche Weltgebetstag konnte erfreut mitteilen, dass in 2007 eine Kollekte in Höhe von 3,6 Mio. Euro zusammen kam. Mehr als 230 Projekte in 76 Ländern wurden damit unterstützt.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen hat 160.000 Euro an WGT-Kollekten im letzten Jahr an das Deutsche WGT-Komitee weitergeleitet.

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