„Frauenbeauftragte in Wohn-Einrichtungen“ - Individuelle Umsetzung im Frauenheim Wengern

(Juni 2016)

„Frauenbeauftragte in Wohn-Einrichtungen“ - Individuelle Umsetzung im Frauenheim Wengern (Juni 2016)

"Frauen-Beauftragung - Frauenpower mutig und stark" mit Sabine Wasems, Martina Hauser, Astrid Tremblau und Martina Stang (v.l.n.r.).

„Frauenbeauftragte in Wohn-Einrichtungen“ - Individuelle Umsetzung im Frauenheim Wengern (Juni 2016)

Frauengruppe "Mutig und stark" mit Andrea Stolte (Frauenberatung EN, nur Rückenansicht) und v.l.n.r. Nicole Gördes, Sabine Wasems, Katrin Hilbig, Martina Stand, Astrid Tremblau, Martina Hauser, Claudia Kockskämper (v.l.n.r.)

Seit Ende Juni 2016 gibt es im Frauenheim Wengern eine Beauftragung für Frauen in Wohn-Einrichtungen. Die „Frauen-Beauftragung - Frauenpower mutig und stark“ besteht aus mindestens vier Frauen, die von der Frauengruppe gewählt werden.

Sie lassen sich u.a. von Andrea Stolte (Frauenberatung EN) und Marion Steffens (GESINE Netzwerk EN) assistieren. Zurzeit gehören zu der Gruppe Sabine Wasems, Martina Hauser, Astrid Tremblau und Martina Stang. Sie arbeiten an der Umsetzung der Ziele: Stärkung der Rechte der Frauen, Frauenberatung, Schaffung eines gewaltfreien und respektvollen Umgangs der Frauen und Männer miteinander. Bereits jetzt hören sie gewaltbetroffenen Frauen zu und beraten sie. In Zukunft wird es weiter darum gehen, die Umstände ihrer Tätigkeit zu verbessern: Büro, Ausstattung, Sprechstunden, Assistenz, Fortbildung, Finanzierung gehören dazu.

Schon seit vielen Jahren gehört die Anti-Gewalt-Arbeit im Frauenheim Wengern zu den Aufgaben des Beirates der Bewohnerinnen und Bewohnern, der Klientinnen und Klienten. Im letzten Jahr übertrug der Beirat diese Arbeit auf die Frauengruppe „Mutig und Stark“. Sie besteht aus Bewohnerinnen und Klientinnen, die Die Frauen sich mit dem Thema der „sexualisierten und häuslichen Gewalt“ beschäftigen. Ihr Ziel ist es, dass Frauen und Männer gewaltfrei und respektvoll miteinander leben und umgehen.  Bei ihrer Arbeit lassen sie sich unterstützen von der Frauenberatungsstelle EN und GESINE - Netzwerk Gesundheit EN.

Im Juli letzten Jahres stellte Dr. Monika Schröttle die Studie „Gewalterfahrungen von in Einrichtungen lebenden Frauen mit Behinderungen - Ausmaß, Risikofaktoren, Prävention“  im Frauenheim vor. Fast 40 Frauen - Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen - nahmen an der Veranstaltung teil. Sie stimmten darin überein, dass die Ergebnisse der Studie mit ihren Erfahrungen im Alltag identisch waren. Sowohl in die Arbeit der Frauengruppe „Mutig und Stark“ als auch in die Arbeit des Anti-Gewalt-Arbeitskreises der Mitarbeitenden wurde die Studie mit einbezogen.

Nachdem eine Bewohnerin die Ausbildung zur Trainerin für Frauen-Beauftragte im Dezember 2015 abgeschlossen hatte, überlegte die Frauengruppe, wie die Aufgaben einer Frauenbeauftragten erledigt werden könnten. „Weibernetzt e.V.“  schreibt dazu in seiner Broschüre „Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“: „Frauen-Beauftragte sind für die Frauen in der Werkstatt und in der Wohn-Einrichtung da. (…) Frauen-Beauftragte kennen die Rechte von Frauen. Sie machen sich stark für die Frauen.“

Die Frauengruppe kam zu der Überzeugung, dass eine einzige Frau im Frauenheim Wengern nur schwerlich diese Aufgabe für fast 200 Frauen übernehmen kann. Daher schlug die Frauengruppe dem  Beirat der Bewohnerinnen und Klientinnen sowie der Heimleitung die „Frauen-Beauftragung - Frauenpower mutig und stark“ vor. Beirat, Heimleitung und Anti-Gewalt-Arbeitskreis der Mitarbeitenden fanden die Idee hervorragend. Die Beauftragung erfolgte im Juni 2016.

Weitere Informationen

Weiteres unter www.frauenheim-wengern.de/beirat.php.

 

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