In acht Stunden zur Genussbotschaft

(Februar 2017)

In acht Stunden zur Genussbotschaft (Februar 2017)

Kindern Lust auf gesundes Essen zu machen, standen für 12 pädagogische Fachkräfte aus Soest, Lippstadt und Hamm im Vordergrund bei der Fortbildung zur Genussbotschafterin.

Zwölf pädagogische Fach- und Lehrkräfte stehen an Töpfen und Pfannen, schneiden und rühren. Sie kommen aus Kitas, Kindergärten, Schulen, Berufskollegs in Soest, Lippstadt und Hamm. Steckrübenstampf, eine Buchweizen-Gemüsepfanne und Champignon- Spieße mit Gemüse sowie zum Nachtisch Quark mit Apfelkompott soll es zu Mittag geben.

Rezepte und Essen sind nur eine leckere Nebensache. Gesundes Essen für Kinder ist das Hauptthema an diesem Tag. Christiane Sussyk, Erzieherin im Johannes-Kindergarten Neuengeseke und ihre Kolleginnen haben immer stärker feststellen müssen: „Die Kinder kennen die Vielfalt der Lebensmittel immer weniger.

Daher steht für viele von uns die Frage im Vordergrund: Wie können wir ihnen ‚lecker und gesund‘ wieder vermitteln?“ Weder sie, noch die anderen Teilnehmerinnen oder ihre Einrichtungen müssen für diese Fortbildung in der LeibSeeleKüche in Soest zahlen.

Möglich macht das die Sarah-Wiener-Stiftung in Kooperation mit der BARMER GEK und der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Die Stiftung der österreichischen Fernsehköchin hat eine Ernährungsinitiative unter dem Titel „Ich kann kochen!“ ins Leben gerufen, die Kindern Lust aufs Kochen machen will und ihnen Küchenkompetenz und Ernährungswissen vermitteln will. Rund 50 Schulungen dieser Art finden im Monat bundesweit statt.

Die Fortbildung dauert acht Stunden und endet mit dem Zertifikat „Genussbotschafterin“. In dieser Zeit vermittelt Lena Thyra Meyer, Trainerin der Sarah-Wiener-Stiftung, Wesentliches in Theorie und Praxis. „In erster Linie sollen die Teilnehmer dazu angeregt werden, über das Thema Lebensmittel und gesunde Ernährung nachzudenken und die Kenntnisse einzusetzen“, fasst die selbständige Küchenmeisterin und Ökotrophologin zusammen.  „Den Kindern mal verschiedene Apfelsorten mitzubringen und probieren zu lassen, ist ein Weg. Es geht darum, den Kindern begreiflich zu machen, was und warum sie was essen.“

Die Hamburgerin ist überzeugt, dass Ernährung größtenteils Gewohnheit ist. „In den Theorieblöcken geht es darum, warum wir so essen, wie wir essen“, führt sie aus. „Kindern muss man kontinuierlich das Angebot machen, Geschmackserlebnisse zu haben.“ Zum Abschluss des Tages werden Möglichkeiten aufgezeigt, Eltern für gesunden Genuss ihrer Kinder zu motivieren und entsprechende Angebote in den Einrichtungen zu finanzieren.

Den Fachkräften ist klar, dass Mensen und Caterer in den Einrichtungen nicht ersetzt werden sollen. „Es geht darum, in Schulen und Kitas Möglichkeiten zu finden, Kindern Lebensmittel und Genuss von Lebensmittel erlebbar zu machen“, klärt die Trainerin auf. „In AGs, Projekttagen oder im Chemie- und Physikunterricht - Küchenkompetenz und Ernährungswissen ist in vielen Fächern zu vermitteln, wenn es gilt, dass Kinder lernen, sich selbstbestimmt, genussvoll und ausgewogen zu ernähren.“

 

Fenster schließen