Den Ertrunkenen in Bergkamen gedenken

(Dezember 2023)

Den Ertrunkenen in Bergkamen gedenken (Dezember 2023)

Den Ertrunkenen in Bergkamen gedenken (Dezember 2023)

Auch in diesem Jahr haben die Evangelischen Frauenhilfen in Bergkamen wieder dazu aufgerufen, am Tag der Menschenrechte auf die Toten im Mittelmeer hinzuweisen. Sie forderten ein Ende der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und sich für sichere Häfen und für Seenotrettung einzusetzen. Die Evangelischen Frauenhilfen in Bergkamen nahmen mit dieser Aktion den Aufruf der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, zum Tag der Menschenrechte auf den Skandal im Mittelmeer aufmerksam zu machen, auf.

Bereits zwei Tage zuvor kamen Geflüchtete, Flüchtlingshelfende und Frauen der Evangelischen Frauenhilfen in Bergkamen im Haus Frieden zusammen, um Papierboote zu falten. In Gedenken an die Verstorbenen und aus Solidarität mit den Seenotrettenden sind 2.400 Boote gefaltet worden. Diese Boote stehen für 2.400 Menschen, die 2022 im Mittelmeer ihr Leben verloren haben. Sie hätten mit einem Schiff gerettet werden können.

Am Tag der Menschenrechte, am 10. Dezember, wurde dann ein Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Bergkamen-Oberaden gefeiert. Wieder kamen Menschen zusammen, um der 2.400 Verstorbenen zu gedenken. Wieder wurden die 2.400 Boote aufgestellt und so wurde die große Zahl der Ertrunken noch einmal erschütternd sichtbar.

Aus welchen Grund würden Sie ihr Zuhause verlassen?" Diese Frage stellte Pfarrer Alexander Jasczyk den Gottesdienstbesuchenden. In ein symbolisches Schiff, in dem schon ganz viele Kerzen standen, sollte nun jeder und jede seine Kerze zufügen, um symbolisch „mit ins Boot zu kommen“. Die Enge, das Gedrängel, die Angst wurde plötzlich greifbar. Wieviel Verfolgung, Krieg, Hunger, Armut muss man erfahren, um dieses Schiff als letzte Rettung zu sehen? Ein Menschenleben ist unbezahlbar - Seenotrettung ist es nicht. Es war ein bewegender Gottesdienst mitten im Advent.

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