Literaturtag, der bewegt

(September 2023)

Literaturtag, der bewegt (September 2023)

18 Frauen waren zum Literaturtag der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen Anfang September nach Soest gekommen. Sie besprachen miteinander das Buch "Rückkehr nach Haifa" des palästinensischen Autors Ghassan Kanafani.

Der Autor erzählt in dem 1969 erschienenen Werk eine Geschichte, bei der ein Ehepaar aus Haifa am 21. April 1948, als israelische Bomber die Stadt Haifa in ein flammendes Inferno verwandelt, fliehen und ihr Baby zurücklassen muss. Dieses wird von einem jüdischen Ehepaar großgezogen und begegnet den Eltern nach 20 Jahren als israelischer Soldat.
Die Geschichte über die Dramatik auf beiden Seiten, der Schmerz über Unversöhnlichkeit, die Suche nach Lösungen und die tiefe Sehnsucht nach Frieden bewegten die Teilnehmerinnen. Sie wollten mehr erfahren über den Nahostkonflikt, seine Geschichte, seine bis heute andauernden Dramen.

Literaturwissenschaftlerin Marianne Holler legte mit geschichtlichen und biografischen Grundlagen kundig und geschickt das Fundament für das Verständnis des Buches, schilderte Passagen, deutete Symbolik und regte zum Austausch an.
In der Diskussion kamen politische Realitäten, Vergangenheit, die Gegenwart der Teilnehmerinnen und die Zukunft zweier Staaten sowie einer ganzen Welt zusammen, in der immer wieder Gewalt mit Gewalt erwidert wurde und wird.

Ghassan Kanafani gilt als einer der wichtigsten arabischen Schriftsteller. Zugleich war er ab 1967 Sprecher der terroristischen Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), die Flugzeuge entführte und Anschläge verübte. Am 8. Juli 1972 wurde er und seine Nichte durch eine Autobombe in Beirut getötet. Der Anschlag ist bis heute ungeklärt.

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