Datenerhebung zu Menschenhandel in Deutschland

(Februar 2024)

Datenerhebung zu Menschenhandel in Deutschland (Februar 2024)

Die Daten von Fachberatungsstellen erweitern das statistische Hellfeld zu Menschenhandel“, stellt Birgit Reiche, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW), fest. „In den jährlichen Bundeslagebildern zu Menschenhandel des Bundeskriminalamtes werden nur abgeschlossene Verfahren abgebildet. Um das Ausmaß des Phänomens Menschenhandel in Deutschland und die Bedarfe der Betroffenen abbilden zu können, müssen die Daten aus der zivilgesellschaftlichen Praxis unbedingt berücksichtigt werden.

Die EFHiW ist Trägerin der Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, NADESCHDA, deren Zuständigkeit Ostwestfalen-Lippe umfasst. NADESCHDA stellt jährlich Daten der KOK – Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. für seinen Datenbericht zu Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland zur Verfügung.

Der vierte Datenbericht wurde im Oktober 2023 vorgelegt und enthält Daten über 2022 mit Blick auf die Rechte Betroffener von Menschenhandel. In den jährlichen Bundeslagebildern zu Menschenhandel des Bundeskriminalamtes werden nur abgeschlossene Verfahren abgebildet. In nur 259 der 733 dokumentierten Fälle der Fachberatungsstellen in 2022 wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. In 77 Fällen wurde auch Anklage erhoben. Es wird deutlich: Menschenhandel kann nicht nur aus strafrechtlicher Sicht betrachtet werden.

Weitere Informationen

Weiteres zur Datenerhebung zu Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland – Bericht des KOK 2022 unter Datenerhebung zu Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland – Bericht des KOK 2022

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