THEODORA beriet 130 Sexarbeiterinnen in OWL

(März 2024)

THEODORA beriet 130 Sexarbeiterinnen in OWL (März 2024)

Die Beraterinnen von THEODORA haben Kontakt zu 611 Sexarbeiterinnen in 54 Prostitutionsstätten in OWL aufgenommen.
Foto: EFHiW

Tatjana, eine junge Osteuropäerin, will nach zwei Jahren aus der Sexarbeit aussteigen. Dies gelang ihr mit Hilfe der Beratungsstelle THEODORA. Sie fand eine andere Beschäftigung als Reinigungskraft in einer Klinik, zuerst Teilzeit, später dann Vollzeit. Tatjana wünscht sich, eine andere Arbeit annehmen zu können, dafür müssen ihre Deutschkenntnisse verbessert werden. Die Beraterin stellt daher einen Antrag auf Teilnahme am nächsten Deutsch-Sprachkurs. Die fehlende Krankenversicherung bekam Tatjana nach den Gesprächen mit der Krankenkasse. Die Mitarbeiterin von THEODORA unterstützte sie dabei muttersprachlich und begleitete sie zu den Terminen.

Frauen wie Tatjana werden von den Mitarbeiterinnen von THEODORA psychosozial beraten und betreut – manche von ihnen auch muttersprachlich. Im Jahr 2023 waren es 130 Frauen in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL). 41 % der Frauen waren unter 30 Jahren. Dazu kam die Betreuung der 37 dazugehörigen Kinder.

33 % der Frauen waren gemeldet in der Stadt Bielefeld, 17 % im Kreis Lippe, 14 % im Kreis Gütersloh, 15 % im Kreis Herford,11 % im Kreis Paderborn, 8 % im Kreis Minden-Lübbecke und 2 % im Kreis Höxter.
Die Unterstützung bei den Anmeldungen nach dem Gesetz und zum Gesundheitsamt war gefragt“, erläutert die Beraterin Katharina Hontscha und Petya Bozhkova fügt hinzu: „Auch die Beratungen zu einem möglichen Ausstieg sind häufiger gewesen.“ 39 % der 130 Klientinnen wandten sich mit einem Ausstiegswunsch an die Beratungsstelle und 29 % der 130 Klientinnen hörten im Laufe des Jahres mit der Sexarbeit auf.

Aufsuchende Arbeit

Die mobile, aufsuchende Arbeit ist ein wesentlicher Tätigkeitsschwerpunkt der Beratungsstelle. „Ohne diese wird die Zielgruppe mit Informationen und Hilfeangeboten nicht erreicht“, stellt Diana Dimitrova heraus. Viele Prostituierte können aufgrund ihrer geringen Sprachkenntnisse und ihres fehlenden Wissens über das deutsche Sozialsystem nicht nach adäquaten Beratungsangeboten zu suchen.
Im Jahr 2023 wurde Kontakt in 54 Prostitutionsstätten zu 611 Sexarbeiterinnen aufgenommen. Das ist ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr, in dem 512 Frauen angetroffen worden waren.

6 % der Betriebe waren in der Stadt Bielefeld, 4 % im Kreis Lippe, je 24 % in den Kreisen Gütersloh und Herford, 18 % im Kreis Paderborn, 15 % im Kreis Minden-Lübbecke und 9 % im Kreis Höxter. Vorwiegend handelte es sich um Frauen aus Rumänien, Bulgarien, Thailand, Russland, Polen und Ungarn.

Hintergrund

THEODORA übt die Beratungsarbeit im Regierungsbezirk Detmold aus, der flächengleich mit der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) ist. Zum Einzugsbereich gehören die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie die kreisfreie Stadt Bielefeld. Die Prostituierten und Ausstiegsberatungsstelle ist in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Weiteres unter www.theodora-owl.de

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