Von der therapeutischen Gemeinschaft

(April 2024)

Von der therapeutischen Gemeinschaft (April 2024)

Das hat gut getan“, meinte eine Teilnehmerin zum Abschied. „Auch wenn ich es sehr bedrückend empfunden habe, wie gerade in der deutschen Geschichte mit Menschen mit Behinderungen umgegangen worden ist. Aber es ist wichtig, sich damit zu befassen und sich darüber zu informieren.“ Und eine andere meinte: „Umso bedeutsamer ist es, Inklusion und Teilhabe in unserer Gesellschaft zu verwirklichen und Barrierefreiheit zu ermöglichen. Mich hat der Satz angesprochen: Behindert ist eine Person nicht, sondern behindert wird sie.
16 Teilnehmende tauschten sich anfangs in Arbeitsgruppen aus, was sie persönlich mit dem Begriff „Behinderungen“ assoziieren. Beim anschließenden Gespräch im Plenum stellte sich schnell heraus, wie komplex und vielschichtig der Themenbereich „Behinderungen“ ist.

In Form eines Memory-Spiels wurden anschließend geschichtliche Hintergründe und wichtige Begrifflichkeiten angeeignet
„Der Himmel geht über ALLEN auf. Teilhabe – Inklusion – Selbstbestimmung“ – unter diesem Thema hatte der Synodale Frauenausschuss des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein zu einem Workshop rund um den großen Themenbereich des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Behinderungen im April von 17:30 – 20:30 Uhr ins Gemeindezentrum Haardter Kirche in Siegen-Weidenau eingeladen. Das Thema ist das diesjährige Jahresthema der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen (EFHiW). Pfarrerin Lindtraut Belthle-Drury, Bildungsreferentin der EFHiW, setzte methodisch abwechslungsreich immer wieder neue Impulse.

Das Essens-Buffet war eine willkommene Pause. Durch die mitgebrachten Speisen der Teilnehmerinnen bekam es seinen einzigartigen Charakter und hielt für jeden Geschmack etwas bereit.

Frisch gestärkt überlegten die Teilnehmenden dann zu zweit, wie über einen passenden Sprachgebrauch und eine angemessene Ausdrucksweise eine Begegnung auf Augenhöhe von Menschen mit und ohne Behinderungen ermöglicht wird. Hilfreich war dabei auch die inklusive Zusammensetzung der Gesamtgruppe: eine teilnehmende Person war blind und konnte aus ihrem eigenen Erleben wichtige Hinweise geben und eindrücklich klarmachen, welche Macht Worte haben.

In einem dritten Teil tauschten die Teilnehmenden ihre Kenntnisse über Erzählungen von Menschen mit Behinderungen in der Bibel aus. Dabei ging es auch um die Heilungsgeschichten Jesu im zweiten Teil der Bibel, dem Neuen Testament. Neu war für viele die Information, dass das griechische Wort im Urtext, das in vielen Bibelausgaben mit „heilen“ übersetzt wird, in erster Bedeutung „pflegen“ heißt. Eine Ahnung entstand, was es bedeuten könnte, wenn sich Christinnen und Christen in der Nachfolge Jesu als „therapeutische Gemeinschaft“ verstehen könnte. Welche Auswirkungen könnte dies für die Einschätzung und den Umgang mit Krankheiten und Behinderungen haben?
Den Abschluss bildete ein Dank- und Segens-Gebet für den eigenen Körper.

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