Bibel in gerechter Sprache (Februar 2004)

Ein ambitioniertes Projekt ist derzeit in Arbeit: Eine neue Bibelübersetzung in gerechter Sprache. Ermutigt durch entsprechende Richtlinien und Bibelübersetzungen arbeiten Frauen seit Jahrzehnten auch in deutschen Kirchen für eine Sprache, die ihre aktive Beteiligung sichtbar macht: Der Deutsche Evangelische Kirchentag engagiert sich seit einem Jahrzehnt für Bibelübersetzungen in gerechter Sprache. Darauf aufbauend ist ein Band mit den biblischen Lesungen für evangelische Gottesdienste erschienen. Eine Bibelübersetzung in gerechter Sprache erscheint daher als der konsequente nächste Schritt.

Ein Hauptanliegen dieses Projektes ist, die Menschen und Gruppen, die an der Entstehung beteiligt waren, wieder verstärkt ins Licht zu rücken, die biblischen Texte nicht als Schreibtischprodukte einzelner herausragender Gestalten zu verstehen, sondern den viel-dimensionalen biblischen Alltag sichtbar zu machen. Das bedeutet auch, dass die in den Texten genannten oder mitgemeinten Frauen sichtbar und Frauen als heute angesprochen erkennbar werden. Daneben steht gleichgewichtig das zweite Hauptanliegen, dem gegenwärtigen Gespräch mit Jüdinnen und Juden gerecht zu werden. Zusätzlich sollen die Übersetzungen so verständlich wie möglich sein und eine klingende sprachliche Form haben.

Die Bibel in gerechter Sprache wird herausgegeben von Dr. Ulrike Bail, Professor Dr. Frank Crüsemann, Dr. Marlene Crüsemann, Pfarrer Erhard Domay, Professor Dr. Jürgen Ebach, Dr. Claudia Janssen, Pfarrerin Hanne Köhler, Professor Dr. Helga Kuhlmann, Professor Dr. Martin Leutzsch und Professor Dr. Luise Schottroff.

Die Bibel in gerechter Sprache erscheint voraussichtlich im Jahr 2006 im Gütersloher Verlagshaus. Damit die Bibel in gerechter Sprache kein teures Fachbuch wird, sondern eine Bibel für alle, können Einzelpersonen oder Institutionen Bücher der Bibel sponsern. So hat der Vorstand der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. in seiner Februar-Sitzung beschlossen, die Übersetzung des Markus-Evangeliums in gerechter Sprache zu finanzieren.

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