Gewalt kommt nicht in die Tüte (November 2004)

Es ist ein Zeichen, ein Signal, dass Gewalt nicht toleriert wird - überhaupt nicht in die Tüte kommt. 120.000-mal soll diese Botschaft auf Papier über den Ladentisch in Soest gehen, wer Brötchen kauft, trägt sie mit nach Hause und bezieht Position: „Wir dulden keine Übergriffe.“

Anlass für diese eher ungewöhnliche Aktion ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Daniel Ahlers von den Börde-Backstuben schließt sich als Sponsor an, macht die Idee der Frauenhilfe zu seinem eigenen Anliegen. 120.000 Tüten - das sei, so Ahlers, ein Jahresverbrauch.

Der Aufdruck weist auf das Soester Frauenhaus hin, nennt auch die Info-Nummer: 02921/17585. „Wir wollen damit klar machen, dass sich jede Frau an uns wenden kann“, so Leiterin Ulrike Dustmann. Sie weiß: „Gewalt hat horrende Auswirkungen und zieht eine Vielzahl von Problemen nach sich.“ Sie spricht von massiven Auswirkungen auf das Leben und den Alltag; Frauen würden krank, Kinder litten, die finanzielle Situation werde beeinträchtigt.

In der Soester Einrichtung stehen 18 Plätze für Frauen und Kinder zur Verfügung. Ulrike Dustmann spricht von einer Jahresauslastung von 100 Prozent und hebt hervor:
„Jede Betroffene kann jederzeit zu uns kommen, bei uns wohnen oder auch die ambulante Hilfe in Anspruch nehmen.“
Sei in Soest kein Platz, „vermitteln wir weiter“, so Ulrike Dustmann. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ist Trägerin dieses Hauses.

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