Der Evangelische Frauentag ein voller Erfolg (Mai 2006)

7.250 Menschen, darunter einige hundert Männer und mehr als 40 Kinder wollten den Evangelischen Frauentag am 20. Mai 2006 in Dortmund erleben. 100 Jahre Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. wurde gefeiert und 52 Veranstaltungen und mehr als 40 Stände zeigten das theologische und politische Profil der Arbeit der Frauenhilfen.

"Geerdet im Verband - nach außen hin arbeitend“ wurde durch die Präsenz vieler Frauenhilfe-Mitglieder deutlich, die Mitarbeit an diesem Festtag durch Partnerinnen und Partner in Kirche und Gesellschaft, die das Programm mitgestaltet haben und durch die Impulse, die in den 7 Bibelarbeiten von namhaften Theologinnen und Theologen und dem Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst, gegeben werden konnten.

Das außergewöhnliche historische Bewusstsein der Frauenhilfe wurde dadurch deutlich, im 100sten Jahr auch unangenehme Wahrheiten des Verbandes öffentlich zu machen: Das Buch "Evangelische Frauen im Dritten Reich“ von Dr. Beate von Miquel zeigt auf, dass Frauenhilfe im Dritten Reich vehement im Kirchenkampf gestritten hat auf Seiten der Bekennenden Kirche; politisch jedoch keine eindeutige Haltung inne hatte.

"Was wäre die Evangelische Kirche von Westfalen ohne die Evangelische Frauenhilfe“ fasste Präses Alfred Buß die Bedeutung des Verbandes in einem Pressegespräch zusammen. Sie leiste die gemeindebezogene Frauenarbeit, denke global und handle regional.

Brunhilde Raiser, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Deutschland e.V. betonte die Bedeutung der Evangelischen Frauenhilfen in der Frauenpolitik durch das aufeinander beziehen von theologischen Wertungen und politischen Aspekten. "Lobby für Frauen zu sein, heißt Anwältin sein aus dem christlichen Glauben heraus.“ Zudem fordere Frauenhilfe nicht nur, sondern leiste Bewusstseins- und Bildungsarbeit und fördere somit Demokratie. Sie platziere in die Gemeinden und Landeskirche hinein Themen und nehme Themen aus den Gemeinden auf. "Alle drei Komponenten: Forderungen stellen - Vermittlung und Aufnahme von Themen auf allen Ebenen - Klare Hilfestellungen durch Fachfrauen - in einem Verband, das macht die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen einmalig und einzigartig und so wertvoll seit Jahrzehnten in der Frauenpolitik“, fasste Brunhilde Raiser zusammen.

Für die nächsten 25 Jahre wünschte sich Angelika Weigt-Blätgen, leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., dass der Verband seine Handlungsfähigkeit und Strukturen bewahren werde.
Die Selbständigkeit des Verbandes schätzte auch der Präses als ein wichtiges Gut in der Arbeit der Frauenhilfen für Kirche und Politik. Die Identifikation der Mitglieder mit dem Verband gelte es weiter zu fördern und zu stärken, meinte Angelika Weigt-Blätgen. Kompetenzen zu fördern und Frauen Räume zu schaffen, ihre Kompetenzen wahrnehmen zu können sowie Strukturen zu schaffen, die das Ehrenamt stärken, ist eine weitere Aufgabe vor der der Verband genauso stehe, wie Kirche und Gesellschaft.
Die sozialen Herausforderungen in der heutigen Zeit werden deutlich größer und es gelte als Verband, darauf neue Antworten zu finden und die Politik auf die besondere Problematik für Frauen verstärkt hinzuweisen.

Im Eröffnungsgottesdienst wurde die weltweite Problematik von AIDS thematisiert. Die Kollekte - die für Projekte in Südafrika, Russland und Deutschland gesammelt wurde - erbrachte 16.951,78 Euro.

Die Grußworte zum 100jährigen Bestehen des Landesverbandes legen wir diesem Rundbrief bei.

Vieles gilt es nun vom Evangelischen Frauentag zu dokumentieren und auszuwerten. Sketche, Jubiläums-Chor und beide Gottesdienste wird es ab Juli auf DVD geben. Die Erdbeermeditation wird voraussichtlich ab Juli beim Landesverband abzurufen sein.
Die Dokumentationen weiterer Veranstaltungen und welcher sind noch unklar. Sobald wir Näheres wissen, werden wir Sie gerne informieren.

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