100 Jahre Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. 
(Februar 2006)

"Bewahren Begeistern Bewegen“ dieses Motto begleitet die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. durch das Jubiläumsjahr 2006 - doch eigentlich begleitet es den Verband bereits von Beginn an.

Als sich im Jahr 1906 bei der Gründung des Provinzialverbandes der Westfälischen Frauenhülfe bereits bestehende Frauenvereine, Missionskreise und kirchliche Hilfsvereine zusammenschlossen, geschah dies im Bewusstsein, dass der Arbeit evangelischer Frauen in ihren Kirchengemeinden und in der Kirche allgemein ein eigener Stellenwert zukommt.

Mag in den Anfangsjahren der Gedanke des Bewahrens deutlich anders akzentuiert gewesen sein als heute, so verbindet heute Verband doch mit den Frauenhilfe-Mitgliedern der Gründungszeit das Wissen um die Bedeutung von gefestigter geistlicher Gemeinschaft, von zuverlässiger Beständigkeit, von Verwurzelung und Beheimatung. Die Botschaft der Bibel und das Vertrauen auf die Verheißungen des Evangeliums von Jesus Christus war und ist die Grundlage aller Frauenhilfe-Arbeit - und auf dieser Grundlage werden auch die zukünftigen Aufgaben in der westfälischen Frauenhilfe angenommen und bewältigt werden.

Mit Begeisterung und in der Gewissheit, von Gottes Geist begleitet und gestärkt zu werden, nehmen Frauenhilfe-Frauen seit hundert Jahren die Herausforderungen ihrer jeweiligen Zeit an - als verlässliche, beständige Gruppe in ihren Kirchengemeinden ebenso wie als verantwortlich Handelnde auf allen Ebenen des eigenen Verbandes und der Kirche.

Dass durch die Jahre hindurch immer wieder Frauen bereit waren, sich veränderten Bedingungen zu stellen und ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen auch in neuen Aufgabenbereichen und Arbeitsfeldern -, verdient besondere Anerkennung.

Mit Freude und Zufriedenheit darf im hundertsten Jahr der westfälischen Frauenhilfe festgehalten werden: in jeder Kirchengemeinde gibt es "die Frauenhilfe“ - der Verband "Evangelische Frauenhilfe’ arbeitet auch in einer Zeit zurückgehender Kirchenmitgliedszahlen weiterhin flächendeckend in ganz Westfalen.

"Evangelischer Frauentag“ ist der Titel der Veranstaltung im Veranstaltungszentrum Dortmund am 20. Mai 2006, der der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist. Festgottesdienst, Bibelarbeiten, Workshops und Vorträge, Kultur- und Kinderprogramm sowie ein "Markt der Möglichkeiten“ zeigt die Vielfalt von Vernetzungssituationen, in denen sich ein Frauenverband, wie es die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ist, in seinen bildungsorientierten, gemeindenahen und diakonischen Frauenarbeitsbereichen bewegt.

Der Eröffnungsgottesdienst wird durch die Dialogpredigt von Präses Alfred Buss und Brunhilde Raiser, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Deutschland e.V. und mithilfe des Frauenhilfe-Jubiläums-Chores und des Frauenposaunenchores unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum sowie einer Band unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Hirtzbruch zu einem besonderen Festgottesdienst.

Bibelarbeiten 
Es gibt 6 Bibelarbeiten am 20. Mai 2006 mit evangelischen und katholischen Theologinnen und Theologen. Sie alle gehören zu dem Kreis der Übersetzerinnen und Übersetzer der "Bibel in gerechter Sprache“. Die Bibel in gerechter Sprache ist eine Übersetzung der Bibel a uf der Höhe der derzeitigen Forschung und so verständlich wie möglich.

Dr. Klara Butting (*1959) ist Studienleiterin des Erev-Rav - Vereins für biblische und politische Bildung - und Studierendenpfarrerin der Evangelischen Student/innengemeinde Lüneburg mit einem Lehrauftrag am Institut für Evangelische Theologie am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Lüneburg. Sie bietet eine Bibelarbeit zu 1. Mose 1, 24 bis 31 an unter dem Titel "Das biblische Menschenbild, die Weitergabe des Lebens und gleichgeschlechtliche Liebe“.

Prof. Dr. Frank Crüsemann (* 1938) ist seit 1980 Professor für Altes Testament an der Kirchlichen Hochschule Bethel, Bielefeld. Seine Bibelarbeit beschäftigt sich mit Psalm 90 und trägt den Titel "Gott und die menschliche Zeit“.

Pfarrerin Ulrike Eichler ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Systematische Theologie - Feministische Theologie) an der Kirchlichen Hochschule Bethel. Sie wird eine Bibelarbeit zum „Hohen Lied“ anbieten mit dem Thema "Eine Liebende hält fest an ihrem Begehren - Sprache für das selbstbestimmte Wünschen von Frauen“.

Pfarrerin Dr. Irene Dannemann (*1962) ist Pfarrerin in Bad Vilbel-Heilsberg und bietet eine Bibelarbeit zu Markus 5, 1 bis 20 an unter dem Titel "Der Umgang Jesu mit dem Bösen und seine Bedeutung für die seelsorgliche Praxis“.

Professorin Dr. Marie-Theres Wacker ist seit September 1998 Inhaberin des neueingerichteten Lehrstuhls für Exegese des Alten Testaments und Theologische Frauenforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ihre Bibelarbeit zum Esterbuch trägt den Titel "Eine Königin gewinnt Macht“.

Professor Dr. Klaus Wengst (* 1942) ist seit 1981 Professor am Lehrstuhl für Neues Testament und Judentumskunde an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Bibelarbeit zur Apostelgeschichte 2, 14 bis 21 trägt den Titel "Visionen haben und Träume träumen…“

Workshops und Vorträge
38 Workshops zu Ehrenamt, Frauengesundheit, Gerechtigkeit für Frauen, Globalisierung, interreligiöser Dialog, Ökumene und Ökologie sowie zu Spiritualität finden sich in der Zeit von 11.45 Uhr bis 12.30 Uhr, 14.00 Uhr bis 14.45 Uhr und 15.15 Uhr bis 16.00 Uhr im Kongresszentrum und der Halle 1 im Veranstaltungszentrum Dortmund. Sie sind den Profilüberschriften der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. zugeordnet: "Wir ziehen uns den Schuh an…“, "Wir schauen über den Tellerrand hinaus…“, "Wir sind das Salz in der Suppe…“ und "Wir lernen für’s Leben…“.

Damit dieses Angebot stattfinden kann, haben sich verschiedene kirchliche und nicht-kirchliche Kooperationspartnerinnen und -partner der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. bereiterklärt, mitzuwirken und in Veranstaltungen die gemeinsamen frauen- und kirchenpolitischen Anliegen vorzustellen. Selbstverständlich gibt es auch genügend Sitzmöglichkeiten zum Verweilen und Essen sowie einen "Raum der Stille“.

Markt der Möglichkeiten 
47 Stände zu Ehrenamt, Frauengesundheit, Gerechtigkeit für Frauen, Globalisierung, interreligiöser Dialog, Ökumene und Ökologie sowie zur Frauenspiritualität finden sich in der Zeit von 11.00 bis 16.00 Uhr im Rundgang der Halle und im Kongresszentrum des Veranstaltungszentrums Dortmund.
Der "Markt der Möglichkeiten“ ist untergliedert in die Profilüberschriften der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. "Wir ziehen uns den Schuh an…“, "Wir schauen über den Tellerrand hinaus…“, "Wir sind das Salz in der Suppe…“ und "Wir lernen für’s Leben…“.

Es stellen sich vor u.a. die Ökumenische Werkstatt der Vereinten Evangelischen Mission und das Völkerkundemuseum der Vereinten Evangelischen Mission, ZIF - das Zentrum für islamische Frauenforschung und Frauenförderung, der Weltgebetstag sowie das Projekt "Bibel in gerechter Sprache“. 
Initiativen präsentieren sich wie z.B. Grenzgängerin e.V., die Initiative "Christinnen und Christen aus Ahaus gegen Atomenergie“, die Alzheimer Gesellschaft im Kreis Soest e.V., Tabu e.V. und das Projekt "Hexenprozesse in Westfalen“ aus Unna.

Der Westfälisch-Lippische Landfrauenverband, Terre des femmes, Amnesty international - Sektion Deutschland, medica mondiale, ECPAT Deutschland, die Christliche Initiative Romero sind genauso dabei wie das Evangelische Familienbildungswerk Westfalen und Lippe e.V., das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V., die Evangelischen Bildungshäuser in Westfalen und das Institut für Kirche und Gesellschaft. Die Evangelische Frauenhilfe in Deutschland e.V., die Evangelische Frauenarbeit in Westfalen und Lippe, das Frauenreferat der EKvW, die Konferenz der Frauenreferentinnen und Gleichstellungsbeauftragten der EKvW, der Westfälische Theologinnenkonvent, die Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Evangelische Akademikerschaft Westfalen, die Arbeitsstelle MÖWe, der Westfälischer Arbeitskreis gegen Kinderprostitution und Menschenhandel, das Diakonisches Werk Westfalen, die evangelischen Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel in NRW sowie die ökumenische Blumenkampagne in Westfalen zeigen an ihren Ständen ihre inhaltlichen Schwerpunkte.
UNSERE KIRCHE (UK) - die Evangelische Wochenzeitung für Westfalen und Lippe, der LUTHER-VERLAG, der Frauenbuchladen amazonas, die KD-Bank, OiKocredit, und Exodus Tours runden das Marktgeschehen ab. Die Einrichtungen und Dienste der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. in Soest, dem Märkischen Kreis, in Herford, Bad Driburg und im Ennepe-Ruhr-Kreis sind selbstverständlich vertreten.

Kulturprogramm 
Das Kulturprogramm bietet für Augen und Ohren, für Zwerchfell und Geist ein reichhaltiges Programm an. Eine besondere Attraktion ist das Offene Singen mit dem eigens für diesen Anlass zusammengestellten Frauenhilfe-Jubiläums-Chor und dem Frauen-Posaunen-Chor, der ein Repertoire von 20 kirchlichen Liedern vorbringen wird, unter Leitung der Kirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum (Lippstadt).
Die Lieder wurden als die Beliebtesten in den Reihen der Frauenhilfe-Gruppe im Vorjahr ermittelt und nach zweimaligem Proben sind sie am 20. Mai 2006 live zu erleben. Die CD wird an diesem Tag in den Verkauf gehen. Professionelles Kirchenkabarett bietet Ulrike Böhmer (* 1962) aus Iserlohn, vielen bereits bekannt aus der Kabarettgruppe "Die Klatschweiber“ aus Paderborn. Ihr 45minütiges Soloprogramm trägt den viel versprechenden Titel "Darf’s ein bisschen mehr sein - Frauen im kirchlichen Ehrenamt.“ 

Vier beliebte und erprobte Sketche führen Mitglieder der Frauenhilfe-Gruppen auf. "Im Krankenhaus“ führen Ilse Erbel, Doris Jerusal, Erika Krusel, Karin Mikolajewski, Irmgard Österich, Brunhilde Schneider und Ursula Schwarz von der Evangelischen Frauenhilfe Bottrop-Eigen auf.
"Die alte Bank“ wird gespielt von der Evangelischen Frauenhilfe Langenheide (Werther) durch Hanna Meyer zu Vilsendorf und Erika Niemeier. Gisela Gräber, Espelkamp, Lieselotte Hüsemann und Margret Angelbeck - beide Stemwede - führen das Stück "Starke Frauen“ auf. Die Putzfrauen Paula und Erna alias "Die Zebras“ sind Hildegard Jaekel, Dorsten, und Erika Weise, Datteln.
Man darf gespannt sein, was Ihnen zu "100 Jahre Frauenhilfe“ alles einfallen wird.

"Dem Auge ein Fest“ lautet der Titel einer Bilder-Ausstellung von besonderer Bedeutung: Es wurden Frauen der Frauenhilfe ermuntert, ihre Lieblingsstelle in der Bibel künstlerisch darzustellen. 61 Zeichnungen wurden eingereicht. Am 20. Mai 2006 werden sie präsentiert und prämiert.

Kinderprogramm 
Das Kinderprogramm für Kinder im Alter zwischen 4 und 14 Jahren wird von der Mädchengruppe Point der Evangelischen Jugend Südlengern unter dem Titel "Rund um die Welt“ durchgeführt.

Der Liturgische Abschluss wird von den beiden Verbandspfarrerinnen - Katja Jochum und Birgit Reiche - sowie der Vorsitzenden der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., Christel Schmidt (Ahaus), unter Mitwirkung der Bezirks- und Stadtverbände der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. und Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Hirtzbruch gestaltet.

Fenster schließen