Studie unterstreicht den Kur-Bedarf von Eltern (Dezember 2007)

Eine „deutliche Unterversorgung“ in der medizinischen Vorsorge- und Rehabilitation für Mütter und Väter bescheinigt eine jüngst erstellte Studie. „Die aktuelle IfeS-Studie bestätigt, worauf das Müttergenesungswerk schon immer hinwies. Der Bedarf an nachhaltigen Kurmaßnahmen ist gewaltig. Mit der Studie ist eine weitere wichtige Voraussetzung geschaffen, das Gesundheitsangebot für Mütter langfristig zu sichern“, so Marlene Rupprecht (MdB), die Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes.

Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden bleibt auf der Strecke
Verantwortung für Kinder und Familie heißt Einsatz rund um die Uhr - die Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden von Müttern bleibt dabei im stressigen Alltag oft auf der Strecke.
Die komplexen Gesundheitsprobleme, unter denen Mütter leiden, können in vielen Fällen mit einzelnen ambulanten Maßnahmen nicht ausreichend behandelt werden. Auf diese Problematik weist die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V., Mitbegründerin des Müttergenesungswerkes und u.a. Landesstelle für Beratung und Vermittlung von Mütter- und Mutter-Kind-Kuren in Westfalen, seit Jahren hin.

Anzahl bewilligter Kuranträge viel zu gering
Nach einer vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebenen Studie des Institutes für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg (IfeS) liegt der Bedarf an Mütter- und Mutter-Kind-Maßnahmen des Müttergenesungswerkes (MGW) weit höher, als bisher angenommen. Eine repräsentative Telefonbefragung ergab, dass 20 Prozent der Mütter und 11 Prozent der Väter einen begründeten Leistungsanspruch auf eine Kurmaßnahme haben. Die Zahl der bewilligten Kuranträge deckt jedoch weniger als ein Zehntel der potentiellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab.

Belastungen und Anforderungen in den Familien steigen
Aus der Untersuchung geht hervor, dass psychosomatische Erkrankungen der Mütter (und Väter), familiäre Belastungen sowie gesundheitliche Probleme der Kinder eng miteinander zusammenhängen. Mütter (und Väter) fühlen sich am stärksten durch ständigen Zeitdruck und die Überbelastung durch Familie und Beruf beeinträchtigt. Zudem steigen die Anforderungen innerhalb der Familien stetig.

Vor allem Mütter hatten in den letzten Jahren mit starken Kürzungen der Krankenkassen zu kämpfen.

Die IfeS-Studie führt den massiven Rückgang der Kurteilnehmerinnen eindeutig auf die Einsparungen der Krankenkassen zurück. „Deutschland kann es sich nicht mehr leisten, bei der Gesundheit der Mütter zu sparen. Die Einrichtungen des Müttergenesungswerkes sind ein unverzichtbarer Bestandteil, den bestehenden und zukünftigen Kurbedarf zu decken“, betont Rupprecht (MdB) weiter.

Kontakt zur Landesvermittlungsstelle für Müttergenesung
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Abteilung Müttergenesung
Christa Schürmann
Feldmühlenweg 19
59494 Soest

Tel.: 02921 371-205
e-Mail: schuermann@frauenhilfe-westfalen.de

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