Zertifizierung der „Selbsthilfe-Initiative für gestaltende Arbeiten“ erfolgreich (November 2008)

Die „Selbsthilfe-Initiative für gestaltende Arbeiten“ - kurz SIGA - erhielt am 24. November 2008 die Urkunde, dass sie die Anforderungen an die Norm ISO 9001:2000 erfüllt und nachweisen kann. Rainer Schmidt von der Firma McZert überreichte das Zertifikat im Gewerbehof in Werdohl den Anwesenden.

In hellen Räumen im Gewerbehof in Werdohl sitzen Frauen an Nähmaschinen und schneidern Kuscheltiere für Kinder oder andere Dinge aus Textilien. In einem anderen Raum ist die Buchbinderei untergebracht; daneben werden Teile für die Industrie montiert, andere eingetütet. Bei der SIGA sind allerdings keine Arbeitnehmer, wie sonst üblich, eingestellt. Die „Selbsthilfe-Initiative für gestaltende Arbeiten“ - kurz SIGA - hat das Ziel, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen wieder fit zu machen für die Eingliederung in die normale Arbeitswelt. Das geschieht durch ein festgelegtes Programm auch mit medizinischer Begleitung und je nach Art der Maßnahme in einem Zeitraum bis zu zwölf Monaten, mit Verlängerung auch 18 Monaten.

Die Buchbinderei erledigt Fremdaufträge, aber auch eigene Ideen werden in Erzeugnisse umgesetzt. Ähnlich verhält es sich in der Schneiderei mit zehn Nähmaschinen-Arbeitsplätzen. Eigene Modelle und Textilarbeiten werden über Internet in einem Katalog angeboten.

Die SIGA bietet Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen Erkrankungen, aber auch für Behinderte. Sie sollen je nach Belastbarkeit tätig werden. Geholfen wird Männern und Frauen, die aufgrund ihrer Erkrankung in den ersten Arbeitsmarkt nicht, noch nicht oder noch nicht wieder dauerhaft integriert oder re-integriert werden können. Dazu auch jene, die durch längerfristige Klinikaufenthalte oder durch allgemeine psychische Dispositionen nicht in der Lage sind oder in der Lage waren, erwerbstätig zu sein und ihre Belastbarkeit erproben oder erhöhen. Andere benötigen aufgrund ihrer Erkrankungen berufliche Neu- oder Umorientierungen und dazu kurzzeitliche Maßnahmen zum Kennen lernen ihrer Fähigkeiten und Interessen.

Zu den von der SIGA angebotenen Beschäftigungsmöglichkeiten zählen ebenso durch Zuverdienst sozial-versicherungspflichtige Arbeitsplätze, Arbeitstrainings- und Beschäftigungsmaßnahmen, Praktika und Ausbildungsplätze.

Die Qualitätsbescheinigung der Firma McZert garantiert dauerhafte Qualität, Termin-Einhaltung und damit Kundenzufriedenheit. Sie ist Grundvoraussetzung zum Erhalt neuer Aufträge und zur Weiterführung der Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit sowie den Rentenversicherungsgesellschaften.

Trägerin der SIGA ist die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Die Einrichtung in Werdohl besteht im nächsten Jahr 20 Jahre.
Die Selbsthilfe-Initiative (SIGA) entstand am 13. September 1989.
Zuvor unterhielt die Frauenhilfe 1987 mit dem ambulanten Dienst, Betreutes Wohnen Frauenhilfe, und dem Wohnheim - Haus Wegwende - in Werdohl zwei Einrichtungen mit dem Ziel, Menschen mit psychischen Erkrankungen an das Leben in der Gemeinschaft wieder hinein zu führen. Der Mangel an interessanten und angemessenen Angeboten für Praktika, Arbeitserprobung, Trainingsmaßnahmen und Arbeits- und Ausbildungsplätzen war Basis für die Idee zur Gründung der SIGA als ,,Selbsthilfe-Firma“. Dabei stellt sie sich dem Wettbewerb. Aufträge aus der Industrie werden mit Endkontrolle und auch termingerecht nach Kundenwunsch erledigt, denn das Unternehmen benötigt zur Finanzierung neben den Zuschüssen der Frauenhilfe auch eigene Einnahmen.

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