„Steht auf für Gerechtigkeit“ - Motto am 2. März 2012 (Februar 2012)

Am 1. Freitag im März 2012 feiern Frauen aus Malaysia ihren Gottesdienst mit Menschen überall in der Welt. Malaysia - das steht für Gegensätze, Kulturen und Religionen, die nebeneinander leben. So setzt sich die Bevölkerung aus Malaiinnen und Malaien, Menschen chinesischer Abstammung, Menschen aus indigenen Völkern, aus Inderinnen und Indern und anderen zusammen. Rund 60% der Malaiinnen und Malaien gehören zum Islam. Andere gehören dem Christentum, Buddhismus, Hinduismus und traditionellen Religionen an. Malaysia kämpft hart, um sich vom Schwellenland in einen modernen Staat zu verwandeln.

Der Weltgebetstag (WGT) steht in diesem Jahr am 2. März unter dem Motto „Steht auf für Gerechtigkeit“ - eine Aufforderung an alle, nicht länger die Augen vor Ungerechtigkeit zu verschließen und sich für Gerechtigkeit einzusetzen.

Auf Ungerechtigkeiten weisen die Frauen aus Malaysia immer wieder in der Gottesdienstordnung hin.
So berichten sie von der Basisorganisation „Tenaganita“ (Frauenkraft), die sich für Migrantinnen und Migranten einsetzen, die als Hausangestellte ausgebeutet werden. Malaysia ist das größte Zielland für ungelernte Migrantinnen und Migranten im südostasiatischen Raum. So wird ungefähr ein Drittel der Arbeitskraft in Malaysia durch Menschen mit Migrationshintergrund gestellt. Bis zu einer halben Million Menschen dieser Gruppe arbeiten als Hausangestellte, oft ohne Verträge, ohne geregelte Arbeitszeiten, ohne Mindestlohn und ohne soziale Absicherung. Viele Hausangestellte arbeiten rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche und erhalten dafür nur einen geringen Monatslohn. Oft müssen davon die Schulden beglichen werden, die durch die Arbeitsvermittlung entstanden sind. Die Menschen-, Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerrechte von Hausangestellten werden aber nicht nur in Malaysia, Südafrika, Brasilien oder anderen Ländern oft nicht beachtet, auch in Deutschland befinden sich Hausangestellte häufig in schwierigen Situationen.

Mit dem Thema „Steht auf für Gerechtigkeit“ stellt der Weltgebetstag 2012 die Stärkung von Hausangestellten weltweit in den Mittelpunkt. Das Deutsche Komitee des Weltgebetstages hat zusammen mit „Tenaganita“ in Malaysia eine Petition erarbeitet. In der Petition wird unter anderem gefordert, dass die Hausangestellten durch das Arbeitsrecht geschützt werden und durch die malaysische Regierung die Hausangestellten als Arbeitnehmerinnen anerkannt werden. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. beteiligt sich an der Unterschriftenaktion. Die Unterschriftenlisten werden bis Mitte April geführt und sollen dann durch „Tenaganita“ an die malaysische Regierung übergeben werden.

Weitere Informationen zur Kampagne sind zu finden unter
http://www.weltgebetstag.de/index.php/de/service/downloads/malaysia-2012-kampagne

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. engagiert sich seit Jahrzehnten im Weltgebetstag (WGT) als regionale Koordinations-, Informations- und Vorbereitungsstelle - zuständig für Westfalen. Zur Vorbereitung auf den jährlichen Weltgebetstag am 1. Freitag im März werden von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. fast 900 Material-Bestellungen aus ganz Westfalen in der Zeit von November bis Februar bearbeitet. In der Regie des Landesverbandes werden fast 20 Veranstaltungen unterschiedlicher Art und mehr als 700 Menschen in ganz Westfalen erreicht. Das ökumenisch zusammengesetzte Team des Weltgebetstages in Westfalen hat fünf zentrale mehrtägige Veranstaltungen in Soest mit fast 150 Teilnehmerinnen durchgeführt. Hinzu kommen zwei Veranstaltungen für den Weltgebetstag für Kinder mit fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Mehrere eintägige Veranstaltungen auf regionaler Ebene erreichen nochmals fast 400 Teilnehmende. Eine Reise nach Malaysia im Jahr 2011 wurde von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. mit 30 Frauen durchgeführt. Ungezählt bleiben die zahlreichen Vorträge und Veranstaltungen vor Ort, die Frauen des Teams des Weltgebetstages für Westfalen bis Anfang März gestalten.

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