Alltägliche Gewalt an Frauen und Mädchen skandalisieren (November 2012)


Auf dem Foto zeigen Gesicht und Flagge
v.l.: Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft; Nicole Richter, Fachbereichsleiterin Frauenreferat; Sylvia Bachmann-Breves, Juristische Referentin Frauenreferat und Gleichstellungsbeauftragte der EKvW; Annette Kurschus, Präses der EKvW; Elke Markmann, Vorsitzende des landeskirchlichen Frauenausschusses; Diana Klöpper, Pfarrerin Frauenreferat; Albert Henz, Vizepräsident der EKvW; Birgit Reiche, Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Eine konzertierte Aktion ist hilfreich, um dem Recht von Frauen auf gewaltfreies Leben Nachdruck zu verleihen. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. nutzt daher seit 1999 den internationalen Aktionstag, den 25. November, um Aktionen - ob im Kreis Herford oder im Kreis Soest - rund um diesen Termin mit zu gestalten.

Diese Zeichen der Solidarität setzt der Frauenverein, obwohl er einerseits mit der Trägerschaft des Frauenhauses Soest und den Beratungsstellen NADESCHDA und THEODORA alltäglich mit den Folgen von Gewalt an Frauen und Kindern konfrontiert ist, und andererseits immer wieder Gewalt an Frauen skandalisiert und aufdeckt - vor Ort und weltweit in unterschiedlichen Bündnissen und Kampagnen.

In diesem Jahr ist es im evangelischen Westfalen gelungen, mit der Evangelischen Frauenhilfe, dem  Frauenreferat, Präses Annette Kurschus, Vizepräses Albert Henz und Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft, ein breites und prominentes Bündnis zu bilden, das Flagge und Gesicht zeigt.

Die Werke und Vereine in der Evangelischen Kirche von Westfalen setzen auch inhaltlich Zeichen gegen die Gewalt an Frauen. So gibt es u.a. ein westfalenweites Netzwerk von Ansprechpersonen, die Menschen, die sexuelle Gewalt oder Belästigung erfahren, begleiten und beraten. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist Trägerin der Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel - NADESCHDA - und der Prostituierten- und Ausstiegsberatung für Mädchen und junge Frauen - THEODORA - sowie des Frauenhauses Soest, das stationäre und ambulante Hilfen für Frauen und Mädchen gibt.

 „Gewalt an Frauen und Mädchen ist auch bei uns ein brennendes Thema“, sagte Landrat Christian Manz Mitte November, als er zusammen mit den Gleichstellungsbeauftragten vom Kreis Herford und den Kommunen, Mitarbeiterinnen von Theodora, Nadeschda und anderen Frauenunterstützungs- und -schutzstellen die Flagge mit dem Motto „Frei leben - ohne Gewalt“ vor dem Kreishaus ausrollte. Die Polizei im Kreis Herford registrierte 2011 299 Anzeigen von Frauen zur häuslichen Gewalt. In dieser Zahl sind Opfer von Sexualdelikten und Stalking nicht enthalten.

Im Kreis Herford gibt es Aktionen vom 14. November bis 26. November. Auch im Kreis Soest laufen Veranstaltungen unter Beteiligung des Frauenhauses rund um den Gedenktag.
Der Gedenktag - 25. November - geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik. Wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo wurden sie am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Der Mut der drei Frauen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln. Seit 1999 ist der 25. November als Gedenktag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen von den Vereinten Nationen weltweit anerkannt.

Fenster schließen