Aktionstag fördert und fordert Gedächtnis und Bewegung (April 2013)

„Wenn man immer nur rumsitzt, wird man ganz traurig“, sagt die Bewohenrin Christa Herbold und strahlt in die Runde: „Man muss ja auch mal Spaß haben.“ Dann stimmt sie ein neues Lied an.
Beim Tag der geistigen Frische, Ende April, im Evangelischen Alten- und Pflegeheim Haus Phöbe ging es neben Spaß auch um mehr. „Wir wollen die Ressourcen unserer Bewohnerinnen und Bewohner erhalten und fordern“, sagt Sozialpädagogin Ina Diebenbusch, Leiterin des Sozialen Dienstes. „Natürlich geht es um Geselligkeit, Freude und Spaß - aber auch um Aktivierung.“

Gedächtnistraining, Ergotherapie und Tanzen im Sitzen sind Beispiele dafür, was den Bewohnerinnen und Bewohnern im Haus geboten wird. „Für einen frischen Geist braucht ein Mensch schließlich Bewegung“, stellt Diebenbusch fest.  Ende April wurde dies auch der Öffentlichkeit gezeigt und nicht im Haus Lebende mit einbezogen.

„Das Tanzen im Sitzen ist eine eigenständige Tanzform, die speziell auf die geistigen, psychischen und sozialen Gegebenheiten älterer Menschen abgestimmt ist“, erläutert die Tanzlehrerin. Zu altem Liedgut werden kleine Bewegungen gemacht und Tücher oder Blumen geschwenkt. „Die Musik hat einen großen Aufforderungscharakter“, so Diebenbusch. „Man merkt gar nicht, dass man dem Körper etwas sehr Gutes tut.“

Und so schwingen die Bewohnerinnen und Bewohner munter ihre Tücher zu „Tulpen aus Amsterdam“. Danach trainiert die Ergotherapeutin Karin Haneke mit den Senioren Fallmotorik sowie Handkraft und zeigt Übungen für zu Hause. Zur Anregung der geistigen Aktivität gibt es verschiedene „Spieletische“: Neben Bildkarten zur Wortfindung, einem hölzernen Labyrinth und Scrabble liegen kleine Stoffsäckchen. „Sie sind mit Watte, Erbsen oder Reis gefüllt“, so Gedächtnistrainerin Andrea Schumacher. „Bewohner und Bewohnerinnen sollen den Inhalt erfühlen.“ Wortfindungsspiele und „Ich packe meinen Koffer“ sind andere Beispiele für das ganzheitliche Gedächtnistraining, das geistiges Training mit Bewegungs- und Entspannungsübungen kombiniert.

Der Tag der geistigen Frische war für alle eine gelungene Veranstaltung und bewies einmal mehr: regelmäßige Beanspruchung ist wichtig - denn wer rastet, der rostet.

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