Jahresbericht 2013

(Januar 2014)

Der Vorstand der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW) setzt sich seit Oktober 2013 neu zusammen: Neue stellvertretende Vorsitzende ist Erika Denker (Siegen). Wiedergewählt wurde als stellvertretender Vorsitzender Albert Henz, Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Als Vorstandsmitglieder wurden Helga Berghoff (Bochum), Pfarrerin Petra Buschmann-Simons (Unna), Ursel Leibold (Gladbeck-Bottrop-Dorsten), Barbara Mengel (Vlotho) und Pfarrerin i.R. Renate Schleisiek aus Münster gewählt.

2013 gab es vier Vorstandssitzungen - vorbereitet vom Geschäftsführenden Ausschuss, dem Helga Berghoff, Erika Denker, Dagmar Gravert, Barbara Mengel, Inge Schnittker und Angelika Weigt-Blätgen angehören.

Der Ausschuss für Schöpfungsverantwortung, vom Vorstand eingesetzt, arbeitete an den Themen Ökostrom und Bioenergiegewinnung. Er versteht sich als Ideengeberin und bearbeitet Papiere und Konzepte zum Thema in enger Abstimmung mit dem Vorstand. Schwerpunkt war die Konzeption eines halbtägigen Studientages „Wir wechseln zu Ökostrom“ in Kooperation mit dem Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW und dem Amt für MÖWe der EKvW. Eine Informationsbroschüre beschreibt mit einfachen Schritten den Wechsel zum Ökostromanbieter und benennt die theologische Grundlage unseres Handels. Mit der Frauenhilfe-Aktion „Stromwechsel“ können Frauen ein bewusstes Zeichen für verantwortliches Handeln setzen. Drei Veranstaltungen in den Regionen wurden durchgeführt, weitere sind in Vorbereitung. Der Ausschuss legte auch eine Stellungnahme zur alternativen Bioenergiegewinnung durch Energiepflanzen „Wildblumen statt Mais“ vor. Darin setzt sich die EFHiW gegen die weitere Erzeugung von Bioenergie aus Mais und für die Weiterentwicklung der Bioenergiegewinnung aus anderen Pflanzen, z.B. Wildpflanzen als nachwachsendem Rohstoff, ein.

Die Stellungnahme wurde in der Frühjahrskonferenz und auf dem Kirchentag vorgestellt und verteilt. Sehr gute Rückmeldungen zur Stellungnahme kamen auch von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Dr. Peter Markus von der Evangelischen Akademie Villigst.

Ein Schwerpunkt der Vorstandsarbeit war 2013 die Durchführung der Konsultationsgespräche in den Bezirks-, Stadt- und Synodalverbänden, die im vergangenen Jahr als gemeinsames Vorhaben geplant wurden.
Die Gesprächsangebote sind gut angenommen worden. Das Projekt wird fortgesetzt.

Im März hat der Vorstand Präses Annette Kurschus zu einem Antrittsbesuch in der EFHiW eingeladen, um ihr Gelegenheit zu geben, die Verbandsarbeit näher kennen zu lernen.

Zur Pflege unseres Verbandes und zur gemeinsamen inhaltlichen Profilierung unserer Arbeit gehören, wie in jedem Jahr, die Frühjahrs- und die Herbstkonferenz, die Kassenführerinnenkonferenz unter Beteiligung der EB-Beauftragten, die regionalen Workshops, die Landfrauentage und vieles mehr. Die neuen Leiterinnen der Gruppen wurden eingeladen.

Die internetgestützte Kommunikation nimmt im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ständig an Bedeutung zu.
Es gibt schon seit letztem Jahr einen elektronischen Newsletter über die politische Arbeit des Verbandes. Neu hinzugekommen Ende des Jahres ist ein elektronischer Newsletter über die Vielfalt der Bildungsarbeit und der Internetauftritt des neuen Soester Altenheimes, Hanse-Zentrum.
Wir werden allerdings, auch in absehbarer Zukunft, bei der „Doppelstrategie“ bleiben, sowohl auf Papier als auch per E-Mail die Informationen zu versenden.

Mit der Facebook-Seite der Frauenhilfe und dem Newsletter zur Verbandsarbeit konnte das Profil der Frauenhilfe weiter geschärft werden. Frauenhilfe erreicht damit Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrer, innerkirchlich und außerkirchlich Interessierte, Landespolitikerinnen und -politiker sowie jung und alt. Trotz aller steigenden Kommunikationszahlen im Internet spielt der direkte Kontakt zum Materialdienst und Service, zum pädagogisch-theologischen Team und zum Vorstand eine nach wie vor bedeutende Rolle. Telefonische Beratungen zu Projekten und Gruppenstunden, persönliche Kontakte, wenn Frauenhilfemitglieder bzw. Leiterinnen in Soest sind, bleiben wichtig. Aus diesem Grund haben wir seit 2012 auch ein kleines Ladenlokal in der Soester Fußgängerzone angemietet: Damit können Menschen unsere Angebote vor Ort und im Vorbeigehen wahrnehmen und mit uns Gespräche führen.

Die Frühjahrskonferenz fand zum Thema: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren - eine Bestandsaufnahme zu Toleranz und Vorurteilen“ statt. Die Diplomsoziologin Daniela Krause vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld stellte ihr Konzept der „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ vor. Eliza Skowron - interkulturelle Trainerin aus München - sensibilisierte zum Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung im alltäglichen Leben.

„Frauen und Reformation - 500 Jahre Reformation von Frauen gestaltet“ lautete der Titel der Herbstkonferenz, an der mehr als 60 Frauen teilnahmen. Andere Frauen kennenzulernen, die Reformation gestaltet und Kirche und Gesellschaft erneuert haben, lautete das Ziel der beiden Tage. Dr. Kristina Dronsch stellte das Reformationsprojekt der Evangelischen Frauen in Deutschland vor. Die Website „500 Jahre Reformation: Von Frauen gestaltet“ - zu finden unter www.frauen-und-reformation.de - würdigt die Leistungen von Frauen und ermöglicht gleichzeitig, sich aktiv mit den Themen Reformation und Frauen im Rahmen der bis 2017 andauernden Reformationsdekade zu beschäftigen. Dr. Dronsch stellte heraus, Reformation sei nicht Geschichte, sondern wirke bis heute weiter. Der Glaube sei im Reformationsverständnis „Rechtfertigung für die radikale Einmischung in die Welt.“

Ein Höhepunkt der verbandlichen Frauenhilfe-Arbeit waren die Oasentage: Oasentage für Gruppenleiterinnen fanden Ende Juni an vier Tagen, die Oasentage für die Vorstände der Bezirks-, Stadt- und Synodalverbände am 14. Dezember 2013 statt. Sie wurden als Dankeschön für die Arbeit in den Gruppen vor Ort bzw. in den Kirchenkreisen gerne und mit Begeisterung aufgenommen. Wir erreichten dadurch insgesamt fast 450 Frauen.

Den Oasentagen für Gruppenleiterinnen vorausgegangen war eine telefonische Befragung. Stichprobenweise wurden 110 Gruppenleiterinnen aus den Verbänden zu ihrer Motivation befragt, mit der sie die Arbeit übernommen hatten. Eine Auswertung wurde in verschiedenen Gremien des Verbandes durchgeführt.

In Gelsenkirchen fand im September der 2. Westfälische Frauenkirchentag statt unter dem Thema „Alle Achtung: Frauenleben“, organisiert vom Frauenreferat, den kreiskirchlichen Frauenreferentinnen, dem Amt für MöWe und der Westfälischen Frauenhilfe. Auf dem Markt der Möglichkeiten war die EFHiW mit einem großen Stand zur Struktur und den inhaltlichen Schwerpunkten der verbandlichen Frauenhilfearbeit vertreten.

Gegen ein generelles Verbot von Prostitution haben sich in Westfalen evangelische Fachberatungsstellen für Prostituierte und Opfer von Menschenhandel ausgesprochen. Ein Verbot verhindere weder Prostitution noch Menschenhandel, sondern führe zu einer Verschiebung in die Illegalität, heißt es darin. Die betroffenen Frauen seien dann Gewalt und Ausbeutung noch schutzloser ausgeliefert und verlören die Möglichkeit, sozial- und krankenversichert zu sein. Gleichwohl sei Prostitution aber „kein Beruf wie jeder andere“. Er bedeute für die Menschen, die sich prostituieren, ein hohes Risiko, körperlich und seelisch krank und Opfer von struktureller und individueller Gewalt zu werden. Deshalb wünschten sich viele Prostituierte Unterstützung beim Ausstieg aus der Prostitution und der Entwicklung einer neuen Lebensperspektive.

In Westfalen gibt es fünf evangelische Fachberatungsstellen, u.a. Nadeschda, Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel, und Theodora, allgemeine Prostituierten- und Ausstiegsberatung für Mädchen und junge Frauen, mit Sitz in Herford. Die Stellungnahme wurde u.a. auch in die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen im November eingebracht.

Bildungsarbeit

Die Angebote des Landesverbandes werden durchgängig gut angenommen. Bei der Vorbereitung des Weltgebetstages nehmen sowohl an den überregionalen als auch an den regionalen Angeboten zahlreiche Ehrenamtliche aus ganz Westfalen teil. In diesem Jahr überraschte das vermeintlich allgemein bekannte WGT-Land Frankreich mit vielen neuen Einblicken.
Ergänzend zu den Weltgebetstags-Angeboten fand ein literarischer Studientag zum Thema „Durch die Hölle der Gewalt“ statt. Neben diesem literarischen Studientag gab es vier weitere literarische Studientage mit anderen thematischen Schwerpunkten.

Die Reiseangebote des Landesverbandes werden weiterhin auch über die westfälischen Grenzen hinaus gerne angenommen. Die zweite Reise nach Ägypten im Herbst 2013 wurde allerdings aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Lande abgesagt.

Alle Referentinnen des Landesverbandes werden regelmäßig zu halb- oder ganztägigen Veranstaltungen in die Regionen eingeladen. Für viele Frauen ist es leichter, einen Studientag in ihrem Bezirks-, Stadt- oder Synodalverband zu besuchen, als sich auf den Weg zu einer Veranstaltung nach Soest zu machen.

46 Frauenhilfegruppen haben das Angebot des Landesverbandes genutzt, eine Referentin zu einem Thema in ihre Gruppe einzuladen.
Unter dem Titel „Das Land ist hell und weit…Von der Fülle des Lebens in Abschied und Neubeginn“ nahmen ca. 500 Frauen an den Tagungen zum Jahresthema teil. Die jährlich wechselnden Themen ermöglichen es den Teilnehmerinnen, sich über einen längeren Zeitraum intensiv mit der Thematik zu beschäftigen und je nach Thema dessen theologische, sozialpolitische und/oder ökologische Aspekte zu beraten und zu diskutieren.

In der Familienbildung wurde zwei Mal der Kochkurs „Kochen aus Tüten“ (Küchenfitness für die knappe Haushaltskasse) durchgeführt. Der Kurs hat sich mittlerweile einen guten Ruf im Sozialraum erworben.
Nach dem Konzept Delfi fanden drei Kurse in den Räumen des Soester Geburtshauses statt. Bei diesen Kursen erhalten Eltern Informationen und Erfahrungsaustausch zu allen Themen rund um die Geburt eines Kindes und die neue Elternrolle. Die neuen Eltern lernen auch, die Fähigkeiten des Kindes durch Bewegungs- und Berührungsübungen, Fingerspiele und Lieder zu unterstützen. Nach dem Konzept „Starke Eltern - Starke Kinder“ des Kinderschutzbundes wurde ein Kurs durchgeführt. Die enge Kooperation mit zwei Soester Grundschulen in Bezug auf die Werbung bei den Eltern trug deutlich zur Teilnehmerinnengewinnung bei.

Der Kreis ehrenamtlicher Familienpatinnen umfasst mittlerweile elf Frauen, die in regelmäßigen Austausch- und Arbeitstreffen begleitet und angeleitet wurden. Drei supervisorische Sitzungen dienten der Annäherung an ein professionelleres Selbstverständnis.

Das Projekt „Familienpatin“ wurde ebenso wie die Projekte „Starthilfe“ und „Zeitpaten“ des Bezirksverbandes Siegen beim Kirchentag in Hamburg auf dem Markt der Möglichkeiten vorgestellt.

Anti-Gewalt-Arbeit

Frauenhaus Soest
Häusliche Gewalt ist leider immer noch ein großes Problem: Das zeigen die Zahlen aus 2012: 49 Frauen mit insgesamt 63 Kindern wurden begleitet. 37 Anfragen auf Aufnahme mussten wegen Überbelegung abgelehnt werden. 1/5 der Frauen waren zwischen 19 und 25 Jahren alt, 3/5 zwischen 26 und 40, eine Frau war älter als 60 Jahre. Fast alle Frauen nannten als Grund der Aufnahme Misshandlungen durch Ehemänner oder Partner. Einige Frauen suchten ohne Angabe von Gründen um Aufnahme nach. 4/5 der aufgenommenen Frauen waren deutscher Staatsangehörigkeit, 1/5 anderer Staatsangehörigkeit. Die meisten Frauen blieben bis zu drei Monate im Frauenhaus. Nur eine Frau war länger als ein Jahr im Haus.

Beratungsstelle NADESCHDA in Herford
Opfer von Menschenhandel in Ostwestfalen gibt es leider zahlreiche: Die Beratungsstelle Nadeschda betreute 2012 insgesamt 33 Frauen. Die Frauen kamen aus neun verschiedenen Ländern. Die meisten von ihnen aus Deutschland, aus Polen, aus Bulgarien und aus Nigeria bzw. Kenia. Fast die Hälfte der Frauen waren zwischen 18 und 25 Jahre alt; ein weiteres Drittel zwischen 25 und 30 Jahren. Zwei betreute Frauen waren minderjährig.
Die Frauen haben als Opfer von Menschenhandel traumatisierende Erfahrungen gemacht. Sie sind Opfer hochkrimineller Milieus und wurden stark unter psychischen und physischen Druck gesetzt. Sie haben sich bei ihrer Festnahme weder der Polizei noch den Ausländerämtern anvertraut. Die Frauen verspüren Schuld- und Schamgefühle, die durch die Haft verstärkt werden. Eine kontinuierliche fachliche Präsenz und Zuverlässigkeit in der Beratung ist erforderlich, damit die Frauen bereit sind, sich zu öffnen und helfen zu lassen.

Seit Ende 2011 werden weibliche Abschiebehäftlinge in NRW in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Büren untergebracht. Für diese weiblichen Abschiebehäftlinge bietet einmal wöchentlich eine langjährige Mitarbeiterin der Beratungsstelle Nadeschda eine Sprechstunde in der Frauenabteilung in Büren an. Ziel der Beratung ist die Identifikation weiblicher Abschiebehäftlinge, die Opfer von Menschenhandel geworden sind.

Beratungsstelle THEODORA in Herford
Das Angebot der Beratungsstelle für Prostituierte wurde 2012 von insgesamt 89 Frauen in Anspruch genommen, davon wurden 69 intensiv und über längere Zeit psychosozial und rechtlich betreut. 20 Frauen wurden telefonisch oder per E-Mail beraten.

Ein wichtiger Arbeitsbereich der Beratungsstelle ist aufsuchende Arbeit. 10 bordellähnliche Betriebe oder Wohnungen im Kreis Minden-Lübbecke wurden 2012 daher aufgesucht und Kontakt zu ca. 15 Prostituierten aufgenommen. Neben den bordellähnlichen Betrieben wurden die Klientinnen an ihren jeweiligen Arbeitsstellen, so auch auf der Straße, aufgesucht und über das Beratungsangebot von Theodora informiert. Zu ihrem eigenen Schutz nehmen die Mitarbeiterinnen von Theodora jeweils zu zweit die Besuche wahr. Die Prostituierten reagieren in der Regel ausgesprochen positiv auf die Kontakte zu den Mitarbeiterinnen von Theodora, auf die zur Verfügung gestellten Flyer und das Beratungsangebot.

Die landesweite Vernetzungsarbeit, die politische Arbeit und die Öffentlichkeitsarbeit nehmen außerdem einen großen Teil der Kapazitäten der Mitarbeiterinnen und der Leitung der Beratungsstelle in Anspruch.
Die größte Besorgnis im Blick auf die Beratungsstelle Theodora ist die Frage der Anschlussfinanzierung ab Februar 2014.

Sozialer Dienst Frauenhilfe (SDF)
Die Kontaktstellen in Bochum-Wattenscheid, Siegen und Soest führten ihre Arbeit weitgehend stabil fort.
In Bochum-Wattenscheid wurde für die Kontaktstelle im Gemeindehaus in Günnigfeld ein geeigneter Raum angemietet. Dort ist bereits ein Mittagstisch für Bedürftige angesiedelt und die SDF-Arbeit erhielt somit eine zusätzliche sinnvolle Ergänzung und Anbindung. Der SDF Siegen erreichte 113 Frauen und 10 Männer mit ihrem Angebot. Mit der Kleiderkammer als traditionellem Bestandteil blieb die Arbeit weitgehend unverändert.
Die Kontaktstelle in Soest war in kleinem Rahmen tätig. Es gab aus spezifischen Anlässen Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus oder der Soester Tafel sowie der Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle.

Behindertenhilfe im Ennepe-Ruhr-Kreis
Das Frauenheim Wengern ist Kooperationspartnerin des „Büro für leichte Sprache“ der Stadt Wetter. Das Büro hat die Aufgabe, Fortbildungen anzubieten, Übersetzungsaufträge anzunehmen und Verantwortliche zu beraten. Im Frauenheim wurde das Büro zur Beratung bei der neuen Büchertauschbörse und für eine Fortbildung der Redakteurinnen der frauenheimeigenen Regenbogen-Zeitung in Anspruch genommen.
Im Treffpunkt ist eine Büchertauschbörse eingerichtet worden. Diese Büchertauschbörse können junge und alte Menschen aus dem Quartier ebenso in Anspruch nehmen wie Bewohnerinnen und Bewohner des Frauenheims bzw. ambulant betreute Menschen.
Die Börse ist auch am Sonntagnachmittag geöffnet, sodass bei Kaffee und Büchern Kontakte geknüpft werden können.

Im Naomi-Büro ist ein Modelädchen entstanden, in dem Menschen mit psychischen Erkrankungen ehrenamtlich tätig sind. Sie sortieren die gespendete Kleidung, arbeiten sie auf und „verkaufen“ sie. Abgesehen von den Spenderinnen und Spendern ist dieses Projekt ein Projekt „von Menschen mit Behinderung für Menschen mit Behinderung“.
Das ehrenamtliche bzw. bürgerschaftliche Engagement der Menschen, die im Frauenheim Wengern leben bzw. ambulant betreut werden, wurde auch gefördert durch den Arbeitskreis Politik. Dieser Arbeitskreis hat Vertreterinnen und Vertreter aller politischen Parteien eingeladen, damit Bewohnerinnen und Bewohner sich vor den Wahlen ein Bild der Parteiprogramme machen konnten.

Die Veranstaltungen wurden gemeinsam vorbereitet und dafür regionale „Wahlprüfsteine“ formuliert.
Auf der Grundlage eines Energiegutachtens sind erste energetische Maßnahmen umgesetzt worden. Das größte Projekt wird der Bau eines zentralen Blockheizkraftwerkes (BKHW) sein. Die Installation des BKHW wird im Frühsommer 2014 erfolgen können. Diese Maßnahme ist besonders sinnvoll, weil sechs vorhanden Heizungsanlagen, die mit Öl betrieben werden, abgängig sind.
Die Belegung der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) im Frauenheim Wengern befindet sich auf hohem Niveau (durchschnittlich 168 Beschäftigte) und die Auftragslage in allen Bereichen ist ebenfalls positiv.

Psychiatrische Dienste im Märkischen Kreis
Die Zahl der Klientinnen und Klienten im Betreuten Wohnen Frauenhilfe ist weiter angestiegen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit großem Engagement. Sie setzen sich regelmäßig dafür ein, trotz großer Entfernungen „Gemeinschaftsangebote“ zu machen. So werden alle Betreuten jährlich zu einem Grillfest eingeladen, außerdem findet eine gemeinsame Adventsfeier statt. In den Regionen werden Gemeinschaftsangebote wie Museumsbesuche und anderes organisiert. Die Gruppe der Klientinnen mit Kindern wird ebenfalls weiter geführt.

Haus Wegwende ist weiterhin voll belegt gewesen. Im Sommer 2013 konnten nach entsprechenden Umbauten weitere Bewohnerinnen und Bewohner in 2er WGs umziehen. Außerdem konnte eine Einzelwohnung bezogen werden. Die Auftragslage der SIGA ist gut. Die Klientinnen und Klienten konnten entsprechend ihrer Fähigkeiten gut beschäftigt werden.

Die jahrelangen Bemühungen, eine Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen einrichten zu können, sind endlich erfolgreich: 15 Tagesstättenplätze im Raum Werdohl sind uns zugesprochen. Bis Sommer 2014 wird es nun darum gehen, entsprechende Räume und entsprechendes Personal zu finden.

Altenhilfe - stationär

Die Belegung im Lina-Oberbäumer-Haus ist im Vergleich mit zahlreichen anderen Einrichtungen im Kreis Soest überdurchschnittlich gut.
Der geschützte Bereich mit Sinnesgarten wird zunehmend nachgefragt. Die Anzahl palliativ zu versorgender Bewohnerinnen ist stark gewachsen. Unter dem Motto „Gespräche mit Pinsel und Farbe“ fand ein Kunstprojekt mit einer Ausstellung im Amtsgericht Soest seinen Abschluss. Ein Soester Kunstpädagoge malte seit Oktober 2010 gemeinsam mit jeweils drei bis fünf Bewohnerinnen Bilder aus Acrylfarbe. Unter fachkundiger künstlerischer Anleitung haben die Bewohnerinnen insgesamt etwa einhundert individuelle und ausdrucksstarke Bilder gemalt.

Im Mai beendete Haus Phöbe das Jubiläumsjahr „60 Jahre Haus Phöbe“ mit einem Frühlingsfest, zudem auch die Gemeinde herzlich eingeladen war. Die Belegung gestaltet sich wie in den Jahren zuvor als schwierig. Die Tendenz der Angehörigen, ihre Verwandten möglichst stadtnah oder in modernisierten bzw. neuen Einrichtungen unterzubringen, hält an. Darüber hinaus hat die Ausbildungsumlage, die in NRW über den Pflegesatz abgerechnet wird, nachteilige Auswirkungen gehabt, zumal im unmittelbar benachbarten Hessen keine Ausbildungsumlage erhoben wird.

Die Nachfrage nach Kurzzeitpflegeplätzen und Verhinderungspflege hat maßgeblich dazu beigetragen, die Belegung zu sichern. Außerdem wurde zur Belegungssicherung intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
Das Hanse-Zentrum in Soest ist sehr gut angenommen worden. Für ein neu eröffnetes Haus ist es eine normale Entwicklung, dass zunächst sehr viele Gäste in die Kurzzeit- bzw. Verhinderungspflege kommen. Die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner, die auf Dauer eingezogen sind, steigt ständig und ist seit Wochen stabil zwischen 70 und 75. Das erste Sommerfest im Hanse-Zentrum im Juni fand großen Anklang. Es gab ein buntes Programm mit Musik, Sketchen und Tanzdarbietungen.

Für den Ausbildungsgang 2013 bis 2016 konnten wieder drei junge Frauen als Auszubildende für das Lina-Oberbäumer-Haus, zwei junge Frauen und ein junger Mann für das Hanse-Zentrum und zwei Frauen für Haus Phöbe gewonnen werden.

Die Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung (BIVA) e.V. & ISIS - Institut für Soziale Infrastruktur, Frankfurt am Main, hat das Lina-Oberbäumer-Haus Mitte November zum fünften Mal, Anfang 2013 erstmals das Hanse-Zentrum und im März 2013 Haus Phöbe zum vierten Mal in Folge begutachtet und für alle ein sehr positives Verbraucher-Gutachten abgegeben.
Die BIVA ist bis heute die einzige bundesweite Interessenvertretung für Menschen, die Wohn- und Betreuungsangebote im Alter und bei Behinderung in Anspruch nehmen. Bundesweit gehört das Lina-Oberbäumer-Haus zu den ganz wenigen Einrichtungen, die seit Gründung der BIVA nun zum fünften Mal an der Begutachtung teilgenommen haben.

Im Sommer 2013 fand eine Überprüfung des Lina-Oberbäumer-Hauses, im Januar von Haus Phöbe durch den MDK statt, die mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen wurde.

Altenhilfe - Ausbildung

Erstmals seit 2008 konnten alle Stellen in den Fachseminaren für Altenpflege in Hamm und Soest, die für hauptamtliche Dozentinnen und Dozenten eingeplant sind, besetzt werden. Die hauptamtlichen Dozentinnen und Dozenten werden unterstützt von fünfzehn nebenamtlich Mitarbeitenden, so dass in beiden Fachseminaren nicht nur ein fachlich hochwertiger Unterricht, sondern auch ein intensive Betreuung in der Praxis der Auszubildenden sichergestellt werden kann.

Die Prüfungen des Altenpflegehilfe-Kurses mit 17 Teilnehmenden und des dreijährigen Altenpflegekurses mit 16 Teilnehmenden wurden in Soest erfolgreich abgelegt. Auch im Altenpflegehilfekurs in Hamm haben alle 16 Teilnehmenden die Prüfung bestanden. Die Abschlussprüfung des Altenpflegekurses in Hamm fand Ende September statt.
Die Ausnutzung des gesamten Notenspektrums verdeutlicht, dass wir an unseren Fachseminaren Wert auf eine leistungsgerechte Beurteilung legen.

Im Frühjahr fand die erfolgreiche Re-Zertifizierung beider Fachseminare statt. Erstmals wurde der Kurs für die Pflegehilfskräfte zertifiziert, um auch in diesem Kurs von der Arbeitsverwaltung geförderte Kursteilnehmende aufnehmen zu können.

Im Juli wurde gemeinsam mit der Schule des Klinikums Stadt Soest die Berufsbilder Altenpflege und Kranken- und Gesundheitspflege auf dem Ausbildungsmarkt Hellweg in Soest präsentiert.
Im Dezember fand eine Veranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum des Fachseminars in Hamm mit der Darstellung der Forderungen zu einer zukunftsfähigen Altenpflegeausbildung statt. Anforderungen an Politik und Gesellschaft formulierte Renate Gamp, Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) e.V.

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