Politische Forderungen für die Bereiche Menschenhandel und Prostitution zur Wahl 2014 gestellt

(April 2014)

Dass Menschenhandel und Prostitution nicht allein ein Thema der Großstädte ist, ist bekannt. Dass in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) ca. 200 Bordellbetriebe sind, in denen Prostituierte, aber auch Zwangsprostituierte arbeiten, gilt es dabei in den Blick zu nehmen. Die Frauenberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel, NADESCHDA, und die Prostituierten- und Ausstiegsberatung für Mädchen und junge Frauen, THEODORA, haben für die Wahl am 25. Mai 2014 politische Forderungen zusammengestellt.

Politikerinnen und Politiker in Städten und Kommunen sowie im Europäischen Parlament - heißt es darin - seien gefordert, sich einzusetzen für eine verbindliche Absicherung und Weiterentwicklung der Bekämpfung des Menschenhandels sowie der unverzichtbaren Leistungen für Frauen und Mädchen, die aus der Prostitution aussteigen möchten. Forderungen an die Parteien zum Thema Menschenhandel beziehen sich auf den Umgang mit Menschenhändlern, mit den Opfern, mit den bestehenden Gesetzen und den beteiligten Instanzen. Grundsätzlich werde die Tätigkeit Prostitution und die Menschen, die diese ausüben, mit Vorurteilen und Stigmatisierung konfrontiert. Obwohl tief in gesellschaftlichen Strukturen verwurzelt, sei Prostitution wohl eine der meist tabuisierten Tätigkeiten: Die Frauen werden vielfach verachtet und verurteilt, die Prostitutionskunden entschuldigt. Daher seien Politikerinnen und Politiker in NRW aufgefordert, sich für eine verbindliche Absicherung und Weiterentwicklung der Leistungen für Frauen und Mädchen, die aus der Prostitution aussteigen möchten, einzusetzen. Finanzielle und strukturelle Absicherung der Beratungsarbeit, Entkriminalisierung und Entstigmatisierung von Prostitution sowie andere rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen für Aussteigerinnen und Prostituierte gehören u.a. zum Forderungspaket.

Die politischen Forderungen in beiden Bereichen sind im April verschickt worden an die Kreisverbände und Europabüros der politischen Parteien in Ostwestfalen-Lippe.

Der genaue Wortlaut der politischen Forderungen findet sich unter
www.frauenhilfe-westfalen.de/stellungnahmen.php
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Zum Hintergrund:

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. hat seit Jahrzehnten inhaltliche Schwerpunkte in der Thematik "Menschenhandel und Prostitution" und in der Ökumene und sieht dies als Beitrag zur Weltverantwortung an.
Näheres dazu finden Sie unter:

 

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