Weltgebetstag aus Ägypten als lebendiges Hoffnungszeichen

(Februar 2014)

„Gottes Liebe und Barmherzigkeit fließen zwischen uns wie alle Wasserströme in der Wüste.“ Dieser Satz aus der diesjährigen Weltgebetstags-Liturgie steht für Katja Jochum, Koordinatorin der Weltgebetstags-Arbeit in Westfalen, zentral für das Anliegen, das in diesem Jahr zum Ausdruck kommt. Ägypten ist in diesem Jahr gastgebendes Land.

Viele aktuelle Nachrichten prägten die letzten drei Jahre: von Protesten auf dem Tahrir-Platz war die Rede, von Aufbruchstimmung und davon, dass Frauen erleben mussten, wie die Freiheit wieder zurückgedrängt wurde.

Die Liturgie am ersten Freitag im März wolle den Blick öffnen für Lebensquellen, für Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen, die die Menschen in Ägypten hegen, plädierten aber auch für Geduld, nicht aufzugeben.
Die ägyptischen Frauen setzten sich für die Freiheit ein sowie für ein schützenswertes, kulturell reiches Land, das sie erhalten möchten.

Die „Wasserworte“ ziehen sich durch die gesamte Liturgie und je länger der Prozess der Veränderung in Ägypten andauert, umso stärker sprechen sie in die gegenwärtige Situation hinein. Bei der Vorbereitung auf den diesjährigen Weltgebetstag wurde deutlich, wie schwer es ist, die Sehnsucht nach Veränderungen lebendig zu erhalten und den Mut zu behalten, sich weiterhin für Gerechtigkeit, Frieden, Bildung, Beteiligung von Frauen einzusetzen. Jeden Tag, so schien es, gab es  Sanktionen und Beschneidungen von Freiheitsrechten. Jungfrauentests, Vergewaltigung von Frauen, ständige Abriegelungen von Straßen, Verknappung von Lebensmitteln, Einbußen im Tourismus sind nur Beispiele für die täglichen Entmutigungen. Verständlich, wenn Kräfte in so einer Situation erlahmen; bewundernswert die Frauen, die den Mut aufbringen, Unrecht nicht hinzunehmen und Grundrechte für Frauen einzufordern.

Jeden ersten Freitag im März ist die umfassende Solidarität zu spüren, die die große Gemeinschaft der Frauen, die den Weltgebetstag planen und sich im Gottesdienst in 170 Ländern zusammenfinden. Das sei wohltuend für Frauen vor Ort und auf allen Kontinenten, die Verantwortung füreinander übernehmen, betont Pfarrerin Katja Jochum, Zuständige für den Weltgebetstag bei der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. Der Weltgebetstag ist in diesem Jahr für Frauen aus Ägypten ein lebendiges Hoffnungszeichen in einer Zeit, die in ihrer Unsicherheit kaum auszuhalten ist.

In Soest am Feldmühlenweg laufen viele Fäden zusammen: Frauen, die den Gedanken des Weltgebetstages in die Heimatgemeinden tragen, kommen dort zu Tagungen zusammen, die ein ökumenisches Team vorbereitet. In Soest treffen die Kollekten aus Westfalen für den Weltgebetstag ein; die regionale Versandstelle verschickt das Information- und Vorbereitungsmaterial. Reisen im Vorfeld des Weltgebetstages werden von dort aus geplant und informieren Teilnehmerinnen über Lebenswirklichkeiten.

 

Zum Hintergrund:

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. hat seit Jahrzehnten inhaltliche Schwerpunkte in der Ökumene und im Weltgebetstag und sieht dies als Beitrag zur Weltverantwortung an.
Näheres dazu finden Sie unter:

 

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