5. Frauenmahl -
Frauenleben zwischen Wohnzimmer und Welt

(Februar 2016)

5. Frauenmahl - Frauenleben zwischen Wohnzimmer und Welt (Februar 2016)

5. Frauenmahl - Frauenleben zwischen Wohnzimmer und Welt (Februar 2016)

In Wohnzimmern verbinden sich verschiedene Welten: Die Berufs- und Familienwelt, die globale Welt mit ihren Herausforderungen und die virtuelle Welt. „Welche Frauenbilder begegnen uns zwischen Wohnzimmer und Welt?“, war das Thema des diesjährigen Frauenmahls, zu dem 155 Frauen am 19. Februar 2016 in die St. Petrikirche in Dortmund kamen.

An drei langen Tafeln saßen sie - mit Blick auf das Goldene Wunder, den besonderen Altar, der in verschiedenen Bildern die Geburtsgeschichten der biblischen Vorfahrinnen zeigt. Die heilige Emerentia, die Urgroßmutter Jesu, ist die Schirmherrin des Dortmunder Frauenmahls, das bereits zum fünften Mal erfolgreich stattfand.

Vier Frauen hielten pointierte Reden zu verschiedenen thematischen Aspekten. Zwischen den Reden gab es ein türkisch-vegetarisches Buffet und viel Gelegenheit zum Austausch unter den Frauen. Für den musikalischen Rahmen sorgte Ines Ringe aus Dortmund mit ihrem Konzert-Akkordeon.

Hanim Ezder, Leiterin des Muslimischen Familienbildungswerks Köln, sprach über ihre eigenen biografischen Erfahrungen als studierte Muslimin in Deutschland. Sie plädierte für einen vorurteilsfreieren Umgang mit muslimischen Frauen und eine differenzierte Darstellung von Musliminnen, z.B. im Fernsehen. „Nicht alle Frauen, die Kopftuch tragen, werden unterdrückt. Nicht alle Frauen, die türkisch aussehen, können kein Deutsch“, fasste die Islamwissenschaftlerin ihre Erfahrungen zusammen.

Zweite Rednerin war Aycha Riffi, Medienpädagogin und Leiterin der Grimme-Akademie in Marl. Sie sensibilisierte die Zuhörerinnen für die Darstellung von Frauen im Film und plädierte für die bewusstere Wahrnehmung und Stärkung von Regisseurinnen und Drehbuchautorinnen. Eine gute Möglichkeit Frauen im Film zu fördern sei u.a. das Internationale FrauenFilmFestival, das alle zwei Jahre in Dortmund stattfinde.

Veye Tatah vom Verein Africa Positive lenkte den Blick auf afrikanische Frauen in Deutschland. In ihrer Rede stellte sie u.a. einflussreiche afrikanische Politikerinnen vor. „Afrikanische Frauen leben ihre Weiblichkeit anders als deutsche Frauen, sie kleiden sich bunt, ausdrucksstark und haben dennoch politische Macht“, so fasste Veye Tatah die unterschiedlichen kulturellen Frauenwelten zusammen. In Deutschland erlebe sie, dass sich Frauen, wenn sie sich weiblicher kleiden, weniger ernst genommen würden. Weiblichkeit und Macht schließen sich in Afrika nicht aus, so ihr Fazit.

Vierte und letzte Rednerin war die Bloggerin und Journalistin Katrin Rönicke aus Berlin. Sie vertrat die These „Frauen müssen in allen öffentlichen Bereichen gleichberechtigt vertreten sein, so z.B. auch in Kriegsgebieten“. Mit ihrer Rede „Konfliktlösung braucht Frauen“ regte sie intensive politische Gespräche unter den Teilnehmerinnen an.

Wer das Thema „Zischen Wohnzimmer und Welt“ noch weiter durchdringen wollte, konnte das bei der anschließenden Tagung am 20. Februar im Mütterzentrum in Dortmund tun. Zwanzig Frauen konnten mit den Rednerinnen Katrin Rönicke und Aycha Riffi in einem Workshop intensiv zu dem Thema arbeiten und u.a. Blogs von feministischen Aktivistinnen entdecken.

Organisiert wurde das Frauenmahl durch ein breites Frauenbündnis bestehend aus Frauenreferat der EKvW, Evangelischer Frauenhilfe in Westfalen, Amt für Mission Ökumene und Weltverantwortung, Evangelischer Akademie Villigst, Institut für Aus-Fort- und Weiterbildung der EKvW, Stadtkirche St. Petri Dortmund sowie dem Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund, ZONTA Club Dortmund Phönix und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragen des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund.

Weitere Informationen

Weitere Informationen über das bundesweite Projekt „Frauenmahl“ finden Sie unter www.frauenmahl.de.
Unter www.kircheundgesellschaft.de/frauenreferat/frauenmahl können auch die Beiträge der vier Rednerinnen nach gelesen werden.

Zum Hintergrund:

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. hat seit Jahrzehnten einen Schwerpunkt in Theologie und Spiritualität. Näheres hierzu unter:

 

Fenster schließen