Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ruft zur Wahlbeteiligung auf

(August 2017)

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ruft zur Wahlbeteiligung auf (August 2017)

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ruft ihre Mitglieder sowie alle Bürgerinnen und Bürger auf, ihr Stimmrecht bei der Bundestagswahl am 24. September zu nutzen. Eine Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Die Errungenschaft, an demokratischen Wahlen teilnehmen zu können, sollte jede und jeder wahrnehmen. Freie und geheime Wahlen, denen ein fairer, sachorientierter Wahlkampf vorausgeht, sind Ausdruck einer demokratischen Bürgergesellschaft.

Das Wahlrecht ist das fundamentale Recht auf Teilhabe an der politischen Willensbildung; Wahlrecht ist ein Bürgerrecht und zugleich die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Gang ins Wahllokal oder durch die Beteiligung an der Briefwahl zeigen Bürgerinnen und Bürger, dass sie bereit sind, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Eine niedrige Wahlbeteiligung begünstigt den Einzug extremer Parteien in die Parlamente und befördert die Spaltung der Gesellschaft.

Alle Mitglieder der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen sind dazu aufgerufen, sich an den Wahlen zu beteiligen; ihre Familien und ihre Nachbarschaft zu motivieren, ihr Wahlrecht auszuüben. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. bittet alle Bürgerinnen und Bürger, zur Bundestagswahl zu gehen. Mit jeder Stimme gilt es, sowohl diejenigen Parteien als auch diejenigen Kandidatinnen und Kandidaten zu stärken, die für die Menschenrechte, für die friedliche Weiterentwicklung Europas, für Gleichstellung und Gleichberechtigung und  für die freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten. Es bleibt Aufgabe auch der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., auf allen Ebenen Demokratie, Menschenrechte und Toleranz zu stärken und zu gestalten - kommunal, national und europäisch.

Rechtspopulistische und rechtsextreme Akteure haben in der Bundesrepublik Deutschland stets an den Nationalsozialismus angeknüpft. Rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien sind für Christinnen und Christen nicht wählbar. Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Sie widersprechen der biblischen Botschaft von Gott dem Schöpfer aller Menschen; sie stehen im Widerspruch zum Versöhnungshandeln Jesu Christi und missachten die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. bittet alle Bürgerinnen und Bürger, alle Parteien und Gruppen, die Gesellschaft im Wahlkampf nicht zu spalten, sondern sachlich und fair miteinander umzugehen. Alle Versuche, um politischer Macht willen, Vorurteile und Hass gegen einzelne Menschen oder Gruppen zu säen, sind zu verurteilen.

In der kommenden Wahlperiode jähren sich 2018/19 zentrale Meilensteine in der Geschichte von Demokratie und Gleichberechtigung: 100 Jahre Frauenwahlrecht und 70 Jahre Grundgesetz mit Gleichberechtigungsartikel. Wo Engstirnigkeit, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtspopulismus sich breitmachen, stehen immer auch die Rechte von Frauen auf dem Spiel. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. unterstützt die überparteilichen Forderungen von 17 Frauenverbänden – kurz: Berliner Erklärung 2017 - sowie den gemeinsamen Wahlaufruf von über 40 Frauenverbänden und zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Bundestagswahl 2017. Die zentralen Forderungen an die Politik sind: gleiche Teilhabe, gleiche Bezahlung und konsequente Umsetzung von Gleichstellungspolitik. Alle Wahlberechtigten sollten Parteien wählen, die eintreten für Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt, für Respekt, Toleranz und Mitmenschlichkeit und für eine demokratische Gesellschaft, in der alle ohne Angst leben können. Es gilt, gemeinsam die politischen Kräfte zu stärken, die sich dafür einsetzen, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen haben auf ein selbstbestimmtes und diskriminierungsfreies Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit; Parteien zu wählen, die ein Familienverständnis haben, das Männern die Teilhabe an der Erziehung ihrer Kinder und der Pflege ihrer Eltern ermöglicht und die Verantwortung für Haus- und Familienarbeit nicht vorenthält; Parteien die Stimme zu geben, die sich für Gewaltfreiheit einsetzen und für einen Rechtsstaat, der Frauen und Kindern Schutz vor physischer und psychischer Gewalt garantiert.

Hintergrundinformationen:

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist seit 2012 Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (www.bagkr.de). Weiteres zum Verein unter www.frauenhilfe-westfalen.de. Näheres zur Berliner Erklärung unter www.berlinererklaerung.de und zur Initiative der Frauenverbände und Organisationen unter www.frauenrat.de/gleichberechtigung-waehlen

 

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