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All hail to the Queen

Wer hat schon mal eine Audienz bei einer Queen? Die Reisegruppe begann den Tag genau so. Wir hatten beste Beziehungen, da die Tochter der Königin ein Mitglied des WGT Komittees ist und uns dieses Treffen ermöglicht hatte. Die Tochter erzählte dann viel über die Gesellschaft, die Traditionen, Sitten und Gebräuche. Die Tochter erzählte, denn nach dem Kodex der Gesellschaft spricht die Mama Tinomana (hier der Königinnen-Titel) nicht mit dem interessierten und doch gemeinen Fußvolk. Allerdings erwischten wir die würdevolle über 80 Jahre alte Dame bei der Übertretung der Konventionen. Die passionierte Designerin von Quilts hatte einfach zu große Freude an der Quiltarbeit als Gastgeschenk. Und sie sprach doch!

Die Pause nach dem Termin nutzten die reisenden Frauen auf sehr unterschiedliche Weise, von Schlafen über Schwimmen und Spazierengehen bis hin zu der Erfahrung, dass ab 16 Uhr nur noch die Hühner auf der Straße sind. Oder eben staunende Touristinnen.

Der Abend brachte eine beeindruckende Begegnung mit den Frauen des WGT der Cook Inseln. Mit Gesang und Musik der Gitarren und Ukulele Band wurden wir begrüßt - herzzerreißende weltliche Liebeslieder. Und von vielen warmherzigen Frauen. Und von unglaublich viel unfassbar leckerem Essen. Selbst der marinierte rohe Fisch, vor dem in allen Reiseführern gewarnt wird, wurde mit viel Genuss verzehrt. Leider hatte auch dieser Abend ein Ende.

Morgen werden wir uns wieder wie gute Touristinnen verhalten und eine Bootstour auf der Lagune unternehmen.  

Und täglich grüßt das Murmeltier

Und es wurde Abend und Morgen, der nächste Tag? Nein diesmal nicht. Es wurde Abend und Morgen und es war noch einmal Montag. Verwirrend, aber so ist das nun mal, wenn man die Datumsgrenze überquert. An diesem Montag wurde die Reisegruppe morgens abgeholt, um zur Entdeckungstour über die Insel aufzubrechen. Recht entspannt, wie offenkundig alles hier, umrundeten wir die Insel, hielten hier und dort an, meist um zu fotographieren und erfuhren en passant von einem lokalen Reiseführer einiges zum Leben auf den Cook Inseln. Haupteinnahmequelle ist der Tourismus, in erster Linie sind es Menschen aus Neuseeland, die das Inselparadies aufsuchen. Die meisten Bewohner*innen arbeiten zwei Berufe, um über die Runden zu kommen. Der Zusammenhalt von Familien ist Basis der hiesigen Gesellschaft, wobei Familie deutlich größer begriffen wird, als das in Deutschland üblich ist. Einer deutschen Frauenreisegruppe mit vielen Fragen konnte der Reiseführer wohl nur mit Alleinunterhalter-Attitüden beikommen. Etwas ernsthafter wurde es nur bei einem der zahlreichen heiligen Plätze der Insel, deren Traditionen in die Zeit vor der Missionierung zurückreichen. An Orten wie diesem rufen die Stammesführer die Menschen zusammen, um ihre Amtsgeschäfte und Würden an die Nachfolger zu übergeben. Etwas von den vorchristlichen Traditionen und Tabus sind bis heute zu spüren.

Zurück im Hotel konnte der Nachmittag zu Aktivitäten genutzt werden, die der Situation im Paradies angemessen erscheinen: ausruhen, lesen, spazierengehen am Strand, schwimmen, schlafen.

Am Pool, - es gab keinen anderen Raum in der Herberge :-) -, lasen wir die WGT-Ordnung ein erstes Mal gemeinsam durch: Was davon war uns bei der Inselerkundung am Vormittag begegnet? Sicherlich hilfreich aber auch, als Vorbereitung auf die Begegnung mit dem WGT-Komitee am morgigen Tag.

Denn morgen wird es in der Tat morgen, nicht etwa gestern und auch nicht noch einmal heute.  

Ankunft im Paradies

Auckland verabschiedete die Reisegruppe mit Wind, Regen und vor allem viel zu früh am Morgen. So konnten wir noch gar nicht staunend schätzen, dass der Flughafen hochgradig automatisiert und digitalisiert ist. Einchecken, Gepäckabgabe, alles darf die Reisende selbst tun. Nachmittags kamen wir dann auf Rarotonga, auf den Cook Inseln an.  Montags waren wir losgeflogen und landete wieder am Sonntag. Heute, gestern, morgen? Im Paradies ist Zeit ein zu vernachlässigender Faktor.  Die Vertreterinnen des WGT Komitees begrüßten uns herzlich mit Blütenketten und -Kränzen. In der Tat waren wir am anderen Ende der Welt angekommen. Das wurde uns auch sehr deutlich bewusst, als vor dem Abendessen in einem ganz normalen Hotel der Restaurant-Manager zum Gebet einlud.

Wir dürfen gespannt sein auf das, was uns hier alles begegnen wird. 

Ein Sonntag in Auckland

Die größte Stadt Neuseelands begrüßte uns heute morgen deutlich grauer als am Vortag - sollte der Wetterbericht recht behalten? Regen ist angesagt. Übrigens ist es typisch Kiwi (=neuseeländisch), zunächst einmal und immer wieder ausführlich über das Wetter zu reden.

Die Gruppe startete in den Tag - mehr oder auch sehr viel weniger ausgeschlafen - mit einem Frühstück. Danach besuchten wir den Gottesdienst in der anglikanischen Kirche St. Matthews in the City. Ein ehrwürdiges Kirchengebäude, ein sehr feierlicher Gottesdienst auf musikalisch höchstem Niveau und eine lockere und gastfreundliche Gemeinde, die uns zum Gemeinde-Essen einlud.

Das Wetter änderte sich: ein Nieselregen setzte ein. Die Wolken wurden dichter, so dass immer weniger vom Sky Tower zu erkennen war.

Sehr gespannt starteten wir zur Stadtrundfahrt Auckland. Bei der guide Doris, einer Ex-Frankfurterin, und der Busfahrerin (sic!) Adrienne waren wir in den allerbesten Händen. Über die berühmte Brücke, an verschiedenen Häfen und Marinas entlang, durch Straßen und über Plätze bis zum Museum von Auckland.  Hier konnten wir viele Exponate der Maori-Kultur bestaunen, Häuser, Boote, Stelen, alle reich mit Schnitzereien verziert. Doris plauderte von Geschichte und Alltagsleben Neuseelands, den Sitten und Gebräuchen, wie z.B. der Besessenheit, über das Wetter zu reden. Übrigens: das Wetter bestand jetzt aus Dauerregen und Wind. Tapfer schauten wir trotzdem die Farne im Farngarten an und fuhren danach zum Bastion Point und Mission Point. In glühenden Farben schwärmte Doris von dem, was dort zu sehen gewesen wäre, wenn - na, ja, hier sind wir eben wieder beim Wetter....

Zurück im Hotel freuen wir uns auf Abendessen und Schlaf und haben beschlossen, die reichhaltigen Ausgeh-Tipps vielleicht an einem anderen Abend zu nutzen. Die Nacht wird wieder kurz werden, denn morgen sehr früh starten wir ins Paradies, so nennen die Cook Insulanerinnen ihre Inseln. Wie das Wetter wohl werden wir?

Der Beginn einer langen langen Reise

Es ist schon eine Erfahrung der besonderen Art, über einen Tag lang nur auf der Anreise zur Reise zu sein. Zunächst eine, für alle Teilnehmerinnen mehr oder weniger entspannte, Anreise zum Flughafen - Die ersten Geschichten konnten ausgetauscht werden von Notbremsungen drei Minuten nach Einstieg in den Zug, von Absperrungen ganzer Wohnviertel oder von Zugausfällen. Alle Frauen waren dennoch rechtzeitig am Düsseldorfer Flughafen und konnten fröhlich und aufgeregt die Reise nach Doha und weiter nach Auckland beginnen. Viele Einreiseerklärungen für den neuseeländischen Zoll wurden flugs noch vor dem Einstieg ins Flugzeug erledigt. Auch Doha, zumindest der Flughafen, hätte so schön sein können, wenn der Aufenthalt nicht unfreiwillig und mitten in der Nacht um gute drei Stunden verlängert worden wäre.  Als endlich eine intakte Maschine für uns bereit stand, folgten 16 Stunden Flug bis Auckland - eine unglaubliche Erfahrung. Schlafen, Essen und Filme schauen wurde zum Dreiklang für eine sehr lange Zeit.

In Auckland gelandet erledigten wir rasch und problemlos die Einreiseformalitäten und wurden dann von einem freundlichen Busfahrer zum Hotel in der City gebracht.  Mittlerweile waren wir alle ein Geruchserlebnis und wussten nach einem Frühstück die Dusche sehr zu schätzen. Ein erstes Kennenlernen der Umgebung schloss sich an: alle waren mutig genug, den Skytower zu besteigen, um in knapp 300 Metern eine erste  Orientierung der Stadt zu gewinnen. Es folgten erste Einkäufe (nur Wasser, keine Sorge!) ein Bummel durch die Innenstadt und ein frühes Abendessen im Hotel. Und dann die Aussicht auf Schlaf. Herrliche Vorstellung. Ich probiere das gleich mal aus. Gute Nacht Mary Jane!

Cookinseln und Neuseeland

16 Frauen brechen am 06. Juni 2024 zu einer 16tägigen Fernreise auf. Sie erkunden die Cookinseln - immer mit dem Blick dafür, was Frauen persönlich, politisch und gesellschaftlich bewegt und mit dem Ziel, eigene Eindrücke zu sammeln. 

2025 wird diese Region das Weltgebetstags-Land sein. So erleben und bereichern die Reisenden die Vorbereitungszeit auf den weltweiten Gottesdienst der Frauen mit ganz besonderen Eindrücken. 

Information

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist ein Mitgliederverband, ein Trägerverein und Bildungsanbieterin als Teil des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe e.V.
Sie ist ein eingetragener Verein und tätigt die gemeindebezogene Frauenarbeit in Westfalen in Bindung an die Evangelische Kirche von Westfalen.