Antrittsbesuch von Josefine Paul bei TAMAR
Oktober 2018
v.l.n.r. Jutta Maybaum, Josefine Paul (MdL) von Bündnis 90/Die Grünen und die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle TAMAR Sabine Reeh, Pfarrerin Birgit Reiche, Tanja Mesic, Jolanta Schmidt und Katharina Steinbeck
Josefine Paul, Landtagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführerin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, besuchte im Oktober TAMAR, die Prostituiertenberatungsstelle der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen in Soest.
Pfarrerin Birgit Reiche, Leitung der Beratungsstelle Südwestfalen, informierte über die Arbeit seit 2014. Die Sozialpädagoginnen, Sabine Reeh und Tanja Mesic, informierten eindrücklich über ihre Beratungsarbeit. Nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Raum sei die Beratung von Prostituierten eine große Notwendigkeit. In den vergangenen 3 Jahren seien mehr als 1.200 Frauen in der aufsuchenden Arbeit beraten worden.
Die Mitarbeiterinnen berichteten von ihren Besuchen in den kleinen Etablissements und größeren Clubs. Nach Inkrafttreten des Prostituiertenschutzgesetzes haben besonders kleinere Betriebe Schwierigkeiten, die geforderten Bedingungen zu erfüllen. Viele Frauen arbeiten nicht mehr in Clubs, sondern zunehmend anonym über das Internet, was die Beratungsarbeit von TAMAR erschwere.
Für die Frauen sind Fragen von Datenschutz bei einer Registrierung vorrangig, fürchten sie doch, dass ggf. Informationen über ihrer Tätigkeit in ihren Herkunftsländern bekannt werden. Es gibt offenbar eine große Dunkelziffer bei der Registrierung.
Insbesondere Fragen von Krankenversicherung, Unterkunft, Gesundheitsberatung, Schuldenberatung, Zugang zu Bildung und Möglichkeiten der Zusammenführung mit ihren Kindern stehen im Vordergrund der Beratungsarbeit.
Im Oktober 2017 lief die Förderung der Beratungsstelle aus. „Nach langen, intensiven Verhandlungen mit der Landesebene konnte eine Förderung ab April 2018 wieder erreicht werden“, so die Leiterin. Da die Förderung in zwei Jahren ausläuft, wollen die Grünen in den fünf südwestfälischen Kreisen frühzeitig eine gemeinsame Veranstaltung zur Arbeit der Prostituiertenberatungsstelle und ihrer Förderung machen, versprachen Josefine Paul und die Soester Kreisvorsitzende Jutta Maybaum.