Möglichst selbständig und vor allem einbezogen und beteiligt bleiben

Oktober 2018

Möglichst selbständig und vor allem einbezogen und beteiligt bleiben (Oktober 2018)

Möglichst selbständig und vor allem einbezogen und beteiligt bleiben (Oktober 2018)

Möglichst selbständig und vor allem einbezogen und beteiligt bleiben (Oktober 2018)

In allen Lebenslagen beteiligt sein und bleiben: wer will das nicht? Wie dies trotz des Verlustes von kognitiven Fähigkeiten gelingen kann, verdeutlichte Peter Wißmann, Leiter der Demenz Support Stuttgart: „Dabei sein, dabei bleiben, auch wenn man schon mal was vergisst!“
Mehr als 30 Delegierte aus den Verbänden der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. beschäftigten sich im Rahmen einer Konferenz vom 5. bis 6. Oktober 2018 mit dem Thema.

Dafür kamen sie angereist aus dem Ruhrgebiet, aus Ost- und Südwestfalen sowie aus dem Münsterland. „Ob sich ein Mensch mit kognitiven Veränderungen als Mensch erfährt, liegt am Gegenüber!“, stellte der gebürtige Dinslakener Wissenschaftler fest. „Diese Menschen sind nicht nur auf ‚krank, defizitär und beeinträchtigt‘ festzulegen.“ Immer bleibe den Menschen eine hohe emotionale Erlebnisfähigkeit. Menschen mit Demenz wünschen sich Teilhabe an der Gesellschaft und nicht nur Spezialangebote. „Unser Auftrag ist es, Bilder von Demenz zu verändern, indem wir Begegnungs- und Lernräume und Begegnungen auf Augenhöhe schaffen“, appellierte er.

Die leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, Angelika Weigt-Blätgen, stellte vor dem liturgischen Abschluss unter dem Titel „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht…“ fest: „Vielen Frauen in den Frauenhilfen ist ihre Gruppe wichtiger Bestandteil ihres Lebens, denn hier erleben sie Gemeinschaft im Miteinander und im Austausch untereinander sowie eine spirituelle Begleitung.“ Daher sei es wichtig, auch präventiv in den Gruppen zu besprechen, wie sie organisatorisch und inhaltlich auf kognitiv veränderte Mitglieder zugehen werden. „Wichtig ist, Menschen mit Demenz direkt einzubeziehen und mit ihnen zu sprechen“, so Peter Wißmann.

Praktische Antworten und Übungen gab es durch Mitarbeiterinnen des Soester Alten- und Pflegeheimes, Lina-Oberbäumer-Haus. „Es handelt sich hier um verschobene Realitäten und diese Realitäten sind nicht logisch verhandelbar“, machte Ulrike Ollinger deutlich: „Wir müssen unsere Kommunikation und unser Verhalten an die des Menschen mit Demenz anpassen; dann können auch Symptome der Demenz eingedämmt werden.“ Birgit Toll verdeutlichte, dass die Kombination von ganzheitlichem Gedächtnistraining und Bewegung sowohl in Gruppen mit Menschen mit Demenz, als auch in inklusiven Gruppen, eine Methode ist, die allen Beteiligten Zugehörigkeit, Sinnhaftigkeit, Identität, Einbezogenheit und Trost vermitteln kann.

Anregungen, welche Spiritualität in Andachten Menschen mit Demenz erreicht, zeigte Pfarrerin Antje Lewitz-Danguillier auf. Die in Dortmund-Mengede tätige Theologin belegte durch unterschiedliche Beispiele, wie Menschen mit Demenz ihre Selbstwirksamkeit vermittelt werden kann. Die Auswahl von Liedern, Bibeltexten, Symbole, eine verständliche Sprache und der Großdruck von Texten sind nur einige Möglichkeiten, um diesen Menschen die Chance zu geben, sich selbst zu erleben und zu spüren.

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