Ein Jahr mitten in Werdohl

(September 2019)

Ein Jahr mitten in Werdohl (September 2019)

Antje Ulbrich, Marina Lunau und Jutta Schmellenkamp (v.l.) freuen sich über die Räume mitten in der Werdohler Innenstadt.

„Unsere Räume sind hell, freundlich und einladend und - sind gut erreichbar!“ fasst Antje Ulbrich knapp zusammen, was sie immer wieder von den Klientinnen und Klienten hört. Vor einem Jahr ist das „Ambulant Betreute Wohnen Frauenhilfe“ vom 2. Stock in der Neustadtstraße in die ebenerdigen Räume in der Bahnhofstraße 15 in Werdohl umgezogen. Die vorherigen Räume waren außerdem durch den Zuwachs an Mitarbeitenden zu klein geworden.

„Jetzt haben wir ausreichend Platz, unsere Team-Besprechungen mit den 25 Mitarbeitenden abzuhalten und die Verwaltungsarbeit zu erledigen“, erläutert die 54jährige Leiterin des ambulanten Dienstes. Die Mitarbeitenden begleiten Menschen von 18 bis 67 Jahren, die in ihrer Wohnung alleine oder zusammen mit ihrer Familie leben und eine psychiatrische Diagnose haben. Zu ihren Krankheitsbildern zählen u.a. Psychosen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Neurosen, Doppeldiagnosen sowie Suchterkrankungen jeder Art. Ziele der Begleitung ist es, Raum für vorhandene Ressourcen zu schaffen, Kompetenzen zu fördern, stationäre Wohnformen zu vermeiden und Klinikaufenthalte zu reduzieren.

„Aktuell betreuen wir knapp 120 Menschen mit psychischen Behinderungen oder Suchterkrankungen im Märkischen Kreis“, erklärt Antje Ulbrich. Die Mitarbeitenden des Ambulant Betreuten Wohnens besuchen die Menschen zuhause. Jede Klientin oder jeder Klient hat feste Betreuer, eine Fachkraft und eine Assistenzkraft. Wechsel gebe es nur im Ausnahmefall. „Unser großer Vorteil ist: unsere Klienten nutzen unseren Dienst freiwillig - kein Arzt oder Amt verordnet uns. Menschen, die zu uns kommen, haben oft schon einiges versucht. Sie wissen, dass sie es nicht alleine schaffen können“, erläutert die Leiterin und fügt hinzu: „Unsere Klienten sind aus allen Schichten, aus unterschiedlichen Nationen und Religionen. Zwei Drittel sind Frauen, wir haben viele aus der Türkei, aus Marokko - unsere Arbeit ist kultursensibel, respektvoll und wertschätzend.“

Mit dem Umzug mitten ins Stadtzentrum Werdohls konnten verschiedene niedrigschwellige Angebote neu eingeführt werden. So werden seit dem das Komma-rein-Cafe jeden 3. Freitag im Monat und das Frühstück jeden 1. Samstag im Monat angeboten. „Beides wird sehr gut angenommen – zwischen 20 und 25 Menschen kommen zu den Terminen!“ freut sich Antje Ulbrich. „Zudem ist es eine gute Mischung aus Betreuten und Externen!“ Nur der „Info-Tag“, in dem Angehörige, Interessierte oder von psychischen Erkrankungen Betroffene unangemeldet herein kommen und ihre Fragen stellen können, wird bislang nur schwach angenommen. Dennoch soll daran weiter festgehalten werden, donnerstags von 10 bis 12 Uhr das Angebot aufrecht zu erhalten. „Manches braucht etwas länger, um angenommen zu werden. Vielleicht ist es bei diesem Angebot der Fall“, lautet die Überlegung der Mitarbeiterinnen.

„Besonders hervorzuheben ist, wie positiv unsere Erfahrungen mit den Anwohnern und Passanten sind“, erzählt Antje Ulbrich. Schließlich sei das Büro mit den großzügigen Schaufenstern ein Eingangsbereich der Fußgängerzone und gut erkennbar. „Die Räume hier sind ein Glücksfall und wir freuen uns, mitten im Herzen von Werdohl unsere Angebote präsentieren zu können.“

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