Die Errungenschaft, in ganz Deutschland an demokratischen Wahlen teil zu nehmen, solle jede und jeder wahrnehmen. Am 26. Mai 2019 wird in Deutschland das Europäische Parlament gewählt. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFhiW) ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, ihr Stimmrecht bei den Wahlen zu nutzen.
Das Wahlrecht sei eine demokratische Errungenschaft, die heute so wichtig ist wie bei der Einführung des Wahlrechtes für Frauen. Daher wende sich der Aufruf gerade nach 100 Jahren Frauenwahlrecht in Deutschland auch und gerade an Frauen und an Frauenhilfe-Mitglieder. Der Aufruf ist als Teil des Gottesdienstentwurfes des Verbandes zum diesjährigen JUDIKA-Sonntag am 7. April, der das Thema „Frauen. Wahl. Recht.“ hat, innerkirchlich zu verbreiten.
Nach Ansicht des Frauenverbandes brachte die Europäische Einigung nach dem Zweiten Weltkrieg Versöhnung zwischen Feinden. Damit wurde die Europäische Union weltweit zum Friedensprojekt mit Vorbildcharakter. Heute wird nach Ansicht der EFhiW dringender denn je eine Europäische Union gebraucht, die für Frieden und Menschenrechte eintritt – zu Hause und jenseits ihrer Grenzen. Die EFhiW bittet daher alle Menschen, das Europäische Parlament zu wählen. Mit jeder Stimme gelte es, sowohl diejenigen Parteien als auch diejenigen Kandidat*innen zu stärken, die für die Menschenrechte, die friedliche Weiterentwicklung Europas und für die freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten.
Im Aufruf werden alle demokratischen Parteien und deren Kandidat*innen aufgerufen, sich dem gemeinsamen Ziel der Solidarität, Gleichberechtigung und Stärkung der Menschenrechte zu verschreiben. Dies könne nach Ansicht des Frauenverbandes umgesetzt werden durch ein klares Bekenntnis zu einer freiheitlichen Demokratie und Rechtstaatlichkeit, zu einer proaktiven Gleichstellungspolitik, zu einer Politik der sozialen Gerechtigkeit, zu der Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem europäischen Arbeitsmarkt, zu einer guten und geschlechtergerechten Bildung, zu einer geschlechtergerechten Gesundheitsprävention und –versorgung, zu einer Politik der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit, zu einer konsequenten Bekämpfung von und Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie zu einem Leben in Frieden, Sicherheit und Würde für alle. Frauenhilfen und Mitgliedsverbände, denen es möglich ist, sollten nach Ansicht der EFhiW Europa-Abgeordnete demokratischer Parteien zu Gesprächen über deren politische Ziele und Inhalte einladen.
Eine aktive Bürgerschaft, die sich für Bürgerbeteiligung, für soziale Belange, für Rechtsstaatlichkeit, eine freie Presse und Transparenz, gegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen einsetzt, trägt nach Ansicht der EFhiW erheblich zum gesellschaftlichen Frieden bei. Daher ruft die EFhiW Menschen mit Kindern und Enkelkindern auf, ihnen von den Errungenschaften zu erzählen, die durch eine Beteiligung an demokratischen Wahlen und der damit verbundenen Teilhabe an Demokratie gewährleistet werden. Generationenübergreifende Erzählwerkstätten, initiiert durch Frauenhilfen und andere zivilgesellschaftlichen Gruppierungen, seien großartige Möglichkeiten.
Der Wortlaut des Aufrufs befindet sich unter www.frauenhilfe-westfalen.de/stell_78.html