(Juni 2019)
Der Deutsche Evangelische Kirchentag fand vom 19. - 23. Juni 2019 in Dortmund statt und es wurde „Dortmund zum Kirchentag“.
Am „Abend der Begegnung“ war die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen mit einem Stand im Bereich Junggesellenstraße und Olpe in Dortmund in der gastgebenden Region G (Ämter und Werke) vertreten.
Die WfbM des FRAUENHEIM WENGERN war tatkräftig vor Ort mit Erdbeer-Rhabarber-Saft und Joghurt mit Beeren aus eigener Herstellung. Fruchtig, ökologisch gab es gute Gespräche und Begegnungen.
Der Bezirksverband Vlotho unterstützt den Kirchenkreis Vlotho am Abend der Begegnung mit einem Verpflegungsstand in der gastgebenden Region I, Ostwall mit Frauen(hilfe)gespräche und –begegnungen und Tomatensuppe.
Im Kirchenkreis Herford waren die Frauenhilfefrauen mit Bratkartoffeln, Spiegelei und Gurke vertreten.
Am Donnerstag wurde die Kampagne des Ökumenischen Rates der Kirchen "Thursdays in black" bzw. "Donnerstag in Schwarz" stärker bekannt gemacht. Mehr als 100 Menschen kamen zum Fototermin – viel mehr Menschen jedoch trugen bei sehr warmen Temperaturen den gesamten Tag schwarze Kleidung und den Button. So wurde beim Kirchentag ein sichtbares Zeichen der Solidarität und gegen Gewalt und Vergewaltigung gesetzt!
Die Bezirksverbände Siegen und Wittgenstein beteiligten sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“ am „Dorf“ der Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein unter dem Thema „Tradition trifft Moderne“: die Mitte war das „Cafe am Brunnen“, es gab organisierte Brunnen-Gespräche, Raum für Gespräche und Begegnungen, Vorstellen von Projekten, Bewirtung etc. Von Donnerstag bis Samstag beteiligten sich 23 Frauenhilfefrauen!
Durch einen Stand des Westfälischen Arbeitskreises Kinderprostitution gemeinsam mit ECPAT Deutschland wurde die Arbeit der Fachberatungsstellen für Opfer von Menschenhandel und die Arbeit gegen Kinderprostitution auf dem „Markt der Möglichkeiten“ vorgestellt.
‚Mädelsabend und Frauenmahl‘ als großes westfälisches Frauenbündnis diesmal organisiert, fand diesmal im Bert-Brecht-Gymnasium in Dortmund statt. "Was wollt ihr Frauen eigentlich noch? - Alles!" lautete der Titel bei Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen, die die Geschichte des Feminismus skizzierte auf überraschende Weise. Ein Feuerwerk der Sprache entwickelte auf unnachahmlicher Art Pfarrerin Kerstin Schiffner unter der Überschrift "Professx, Untergang und Zeichen an der Wand". Die 17- und 18jährigen "Mädels" der Schule beeindruckten uns je auf ihre Weise bei "Mädels, Medien, Maßstäbe - auf dem Weg zur besten Version von mir selbst". Und zum "Nachtisch": Christina Brudereck mit "Meine liebe, wilde Bande". Hoffentlich gelingt noch ganz oft ein so Frauengenerationen verbindendes Fest.
Video
https://youtu.be/bm2thhUYYiA
Wie erreichen wir, das mehr Frauen Politik gestalten? Welche Wege zur Parität in den Parlamenten - von der kommunalen Ebene bin hin zum Bundestag - gibt es?
Wie könnte ein paritätisches Wahlrecht aussehen? Welche politischen Themen interessieren Frauen und wie können sie umgesetzt werden?
Maresa Feldmann (Stadt Dortmund) und Beate von Miquel (Evangelische Frauenhilfe in Westfalen/Deutscher Frauenrat) luden ein, über Parität in Parlamenten zu diskutieren. Das Motto des Workshops lautete „Statt Blumen und Präsente - mehr Frauen in die Parlamente“ im Dortmunder Workshophaus. Es diskutierten Frauen mit Politikerfahrung, die von der Ochsentour durch Parteigremien erzählten und Einsteigerinnen, die berichteten, dass gerade junge Frauen in Parteien nicht ernst genug genommen würden. Thematisiert wurde auch die Rolle und der Einfluss sozialer Medien im politischen Meinungsbildungsprozess - derzeit könne ein einziges Youtube-Video eine ganze Partei aufmischen. In der spannenden Diskussion, die vom Austausch über Generationen hinweg lebte und profitierte, wurde deutlich: es braucht eine andere politische Kultur, um den Politik“betrieb“ für Frauen attraktiver zu machen. Unter großem Applaus wurde schließlich festgestellt, das die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Politik nicht nur eine Herausforderung für Frauen sei, sondern Männer ihren Teil der Familienarbeit übernehmen müssten, um Frauen in der Politik den Rücken frei zu halten.
In Zusammenarbeit mit dem Amt für MÖWe, NADESCHDA und der Mitternachtsmission und dem Projektchor ‚Gospel in Münster‘ fand ein Gottesdienst zu Menschenhandel und Sklaverei in der Lutherkirche statt. Der Titel lautete „Unverschämt frei - Human Beings Not for Sale. Gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution“. "Schon beim Zuhören schnürt sich mir der Hals zusammen. Die Geschichten von Glory und Jakub sind ja nur zwei Beispiele von hunderten Schicksalen, die die Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen in den letzten Jahrzehnten gehört haben, von Menschen, die sie begleitet haben. Und wenn es uns beim Zuhören schon so geht, wie viel sprachloser sind die Menschen erst, die diese grauenhaften Erfahrungen machen mußten." Un-Verschämt wurde in der Lutherkirche über und von Menschenhandel und Zwangsprostitution gesprochen; unverschämt frei dieser Skandal im Gottesdienst benannt in all seiner Tragweite.
Video
https://www.facebook.com/Frauenhilfe/videos/344973362838838/
An der Mitgestaltung beteiligt war die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen auch am ökumenischen Frauengottesdienst des Christinnenrates in der Melanchthon-Kirche: Zur Gastfreundschaft einladen mit "Ich gebe dir Wasser für die Füße", mit Verben spielen, das Ritual "Zu deinen Füßen", Salbungs- und Segensaktion und tolle Lieder, die Reden und Handlungen unterstrichen - und: siehe, es ward wieder ökumenisch gut.
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https://www.facebook.com/Frauenhilfe/videos/300950560788245/
Nicht zuletzt war auch die Quilt-Ausstellung „Frauen. Macht. Bibel.“ im Eingangsbereich Eingang Nord der Westfalenhallen ein großer Erfolg. Diese kam sogar bis in den Rückblick des ZDFs zum Kirchentag. Eines dieser aussagekräftigen Quilts ist von einer Frauenhilfefrau erstellt worden.
„Werft Euer Vertrauen nicht weg“ - Unter diesem Motto aus dem Hebräerbrief stand der Abschlussgottesdienst des Kirchentages im Fußballstadion. Bei strahlendem Sonnenschein strömten tausende Menschen herbei, um diesen Gottesdienst zu erleben. Ein riesiger Bläserchor, der Studierendenchor der Popakademie in Witten sorgten für die musikalische Ausgestaltung. Präses Kurschus verantwortete die Liturgie und Sportlerinnen und Sportler trugen Luftballons durchs Stadion, die das Logo des Kirchentages aufnahmen. Stimmungsvolle Bilder und eine Predigt von Sandra Bils, die immer wieder von Applaus unterbrochen wurde.
Video
https://www.facebook.com/Frauenhilfe/videos/382959125910593/
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