Globale ökumenische Kampagne
„Donnerstags in Schwarz“

(März 2019)

Globale ökumenische Kampagne „Donnerstags in Schwarz“

Häufig bleibt sexuelle oder geschlechtsbezogene Gewalt verborgen, und ihre Opfer bleiben nicht selten stumm. Donnerstags in Schwarz kann für einzelne Menschen, Gemeinschaften sowie nationale und internationale politische Foren einen Unterschied machen. Seien Sie durch eine lokale Aktion Teil einer globalen. Werden Sie an Ihrem Ort eine Botschafterin für Respekt, Sicherheit und Gerechtigkeit:

Diese globale ökumenische Kampagne wird von vielen der 348 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen, von nationalen Kirchenräten und ökumenischen und interreligiösen Partnern, akademischen Institutionen, Vereinen von Studierenden und vielen mehr getragen. Sie ist weltweit mit Frauenorganisationen vernetzt.

Buttons für die Kleidung sowie Faltblätter können beim Landesverband bestellt werden. Ziel ist es, in den westfälischen Gemeinden zu einem generationenübergreifenden Gespräch über eine Welt ohne Vergewaltigung und Gewalt beizutragen. Daran sollten wir arbeiten. Damit Kampagnen wie „Donnerstags in Schwarz“ zukünftig überflüssig werden.
Der Landesverband wird unterstützt durch das Amt für MÖWe: Die Mitarbeitenden wollen u.a. die Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ beim Kirchentag in Dortmund einbringen. Wenn am Kirchentagsdonnerstag (20. Juni) etwa 20 Prozent der Menschen ein schwarzes Kleidungsstück tragen würden und Auskunft darüber geben könnten, was das bedeutet, wäre ein Etappenziel erreicht.

Kommen Sie daher auch am Donnerstag, dem 20.6., in schwarzer Kleidung (möglichst mit Button) und versammeln sie sich um 13.30 Uhr zum Fototermin an den Rosenterrassen (auf dem Messegelände) in Dortmund!

Weitere Buttons können bestellt werden beim Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung - kurz MÖWe -
Tel.: 0231 5409-70, info@moewe-westfalen.de

Auf der Webseite des Ökumenischen Rates der Kirchen finden sich weitere Druckvorlagen für Aufkleber, T-Shirts, Poster und Roll-Up-Banner.

Hintergrund:

Die Kampagne „Donnerstags in schwarz“ oder „Thursdays in black“ ist aus der ökumenischen Kirchendekade des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hervorgegangen. In dieser Zeit wurde vermehrt darüber berichtet, dass Vergewaltigung als gezielte Kriegswaffe eingesetzt wurde. Zugleich wurde ersichtlich, dass Frauen trotz der erlittenen Qualen eine hohe Resilienzfähigkeit zeigten. Die Farbe „schwarz“ wurde als Zeichen des Widerstandes und der Resilienz gewählt.

2013 wurde in der 10. Vollversammlung des ÖRK in Busan/Korea zu dieser Kampagne aufgerufen. Sie bildet mit der „Gerechten Gemeinschaft von Frauen und Männern“ das Zentrum aller Aktivitäten auf dem „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“, der die programmatische Arbeit des Weltkirchenrates bis 2021 auf allen Ebenen durchzieht.
Vorbilder für die Kampagne „Donnerstags in schwarz“ sind der Protest der Mütter der Verschwundenen in Argentinien, die Frauen in schwarz in Israel und Palästina, Frauen in Ruanda und Bosnien sowie die Bewegung der schwarzen Schärpe (Black Sash) in Südafrika.

„Frauen in Schwarz“ ist einigen Menschen aus der Zeit der Ökumenischen Dekade „Solidarität der Kirchen mit den Frauen (1989-1998)“ des ÖRK bekannt. Die Westfälische Arbeitsstelle zur ökumenischen Dekade, angesiedelt bei der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., hatte die Initiative in Westfalen stark unterstützt.
Die Mütter der Verschwundenen in Buenos Aires, Argentinien, demonstrierten jeden Donnerstag auf dem Plaza de Mayo dagegen, dass ihre Kinder während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 spurlos verschwanden. Ihre Art des Protestes war es, den Platz einmal pro Woche schweigend für eine halbe Stunde zu umrunden, da demonstrieren im Stehen verboten war.

Frauen in Schwarz protestierten in Israel und Palästina seit 1988 gegen Krieg und Gewalt. Mit schweigendem Protest demonstrieren sie jede Woche zur selben Zeit am selben Ort gegen Gewalt und Unrecht. Ihre Forderungen werden auf Schildern und Transparenten sichtbar.
Frauen in Ruanda und Bosnien wehrten sich gegen Vergewaltigung als Kriegswaffe während der jeweiligen Völkermorde in der ersten Hälfte der 1990er Jahre.
Seit 1955 protestierte die Bewegung der schwarzen Schärpe (Black Sash) in Südafrika gegen die Apartheid und gegen Gewalt an dunkelhäutige Menschen. Bis heute setzt sich die Nichtregierungsorganisation für eine Gleichbehandlung aller Südafrikaner*innen ein.

1988 wurde „Frauen in Schwarz“ als internationales Netzwerk gegründet, inspiriert unter anderem von den Müttern der Plaza de Mayo in Argentinien. In Europa wehrten sich seit 1991 serbische Frauen als „Women in black – Zene u crnom” gegen ihr gewalttätiges Regime. Jede Gruppe agiert vor Ort selbstständig und setzt eigene thematische Schwerpunkte. „Frauen in Schwarz“-Gruppen halten an einem festen Tag im Monat in schwarz gekleidet Mahnwachen gegen Krieg und Gewalt ab: Sie stehen schweigend auf der Straße, in schwarzer Trauerkleidung, um an die Opfer von Gewalt zu erinnern. Ihr Motiv: „Wir wollen uns nicht daran gewöhnen, dass Krieg ein Mittel zur Konfliktlösung sein soll, dass Gewalt gegen Frauen in vielen Ländern alltäglich ist, dass Kleinwaffen aus Deutschland in Afrika und anderswo die Bevölkerung bedrohen. Wir sind lästig, mit der Erinnerung an Tote und Verletzte, an Opfer von Gewalt. Und wir bleiben lästig, weil wir nicht wollen, dass Frauen immer die ersten Opfer in bewaffneten Konflikten sind.”

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