Erste Schritte in Richtung Ersatzneubau in Werdohl

(Oktober 2020)

Erste Schritte in Richtung Ersatzneubau in Werdohl (Oktober 2020)

So soll es einmal aussehen: Die Abbildung zeigt den Ersatzbau der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen aus Richtung Jahnstraße.
© Schaarschmidt Architekten

Mit leichten Verzögerungen im Zeitplan sind nun die ersten Schritte in Richtung Ersatzbau für die Einrichtung „Haus Wegwende“ gemacht. Notwendige Stellungnahmen zu den Bauplänen durch den LWL, Abstimmungen mit dem zuständigen Ministerium und der Stadt Werdohl waren vorausgegangen – nun hat der Abriss der Turnhalle auf dem neu erworbenen Grundstück zwischen Schulstraße und Mittelstraße in Werdohl begonnen. Der Ersatzneubau wird ein ähnliches Volumen haben wie die Turnhalle, allerdings winkelförmig auf das Grundstück gebaut.

Informationen darüber seit 2019

Bereits im Juli 2019 konnte Angelika Weigt-Blätgen, die leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, mehr als 40 interessierte Bürger*innen Werdohls in den Räumen des Ambulant Betreuten Wohnens an der Bahnhofstraße über die Pläne informieren. „Unser Ziel ist, sie heute umfassend über unser Bauvorhaben an der Jahnstraße, das Konzept und die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner zu informieren“, kündigte sie damals an.

Dass das Haus Wegwende ein freiwilliges Wohn- und Unterstützungsangebot sei, unterstrich der Leiter des Hauses, Jörn Hackbusch. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner können unter jedweder Form einer psychischen Erkrankung leiden“, sagte er. Allerdings gehörten zu ihnen keine suchtkranken Menschen und keine Personen, die durch sexualisierte Gewalt auffällig geworden seien. Eine geschlossene Abteilung gibt es im Haus Wegwende nicht – das unterstrich Angelika Weigt-Blätgen wenig später, als sich ein Anwohner danach erkundigte.
Hackbusch berichtete, dass die Ansprechbarkeit der Mitarbeitenden im Haus für die Bewohner*innen eine entscheidende Rolle spiele, und die psychiatrische Grundversorgung durch drei Pflegekräfte gewährleistet sei. Das Haus Wegwende am Haselweg sei aufgrund der langen Aufenthaltsdauer für viele Bewohner*innen zur Heimat geworden.

Haus Wegwende entspricht nicht mehr den Anforderungen

Das mittlerweile rund 60 Jahre alte Gebäude „Haus Wegwende“ am Haselweg in Werdohl entspricht nicht mehr den Anforderungen, die das Wohn- und Teilhabegesetz mittlerweile an solche Einrichtungen stellt. Es ist nicht barrierefrei, was die Versorgung der Bewohner*innen, die immer häufiger Pflegebedarf haben, erschwert. Seit 1998 ist in diesem Gebäude am äußersten nördlichen Stadtrand von Werdohl der Standort für diesen Arbeitsbereich der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen.

Haus Wegwende ist ein Angebot für erwachsene Menschen mit einer psychischen Behinderung, die vorübergehend oder langfristig einen stationären Hilfebedarf haben. Derzeit werden 19 Menschen im Alter zwischen 35 und 70 Jahren im Gebäude im Haselweg unterstützt sowie zentral im Werdohler Stadtgebiet, 7 weitere in Außenwohngruppen und dem stationären Einzelwohnen. Die Angebote umfassen u.a. tagesstrukturierende Maßnahmen, alltagspraktische und psycho-soziale Hilfen, Angebote der Gesundheitsförderung, hausinterne Arbeitstherapie und Freizeitangebote.

Neuer Standort zentrumsnah

Am neuen, zentrumsnahen Standort ist ein winkelförmiges, dreistöckiges Gebäude geplant, das unter anderem 24 Apartments, jeweils circa 20 Quadratmeter groß, beinhalten soll. Wegen der zentralen Lage können die Bewohner*innen z.B. selbstständige kleine Besorgungen und Arztbesuche leichter erledigen.
Im Ersatzneubau werden drei Wohngruppen errichtet, in denen jeweils acht Personen in Einzelzimmern untergebracht werden. Jeweils vier Menschen bilden dabei eine kleinere Wohngemeinschaft. Ein gemeinsamer Küchen- und Wohnbereich sowie ein zusätzlicher Aufenthaltsraum werden das Angebot abrunden. Darüber hinaus soll das neue Haus über zwei Krisenplätze für die kurzfristige Unterbringung von Menschen mit psychischen Behinderungen verfügen.

Das dreistöckige Gebäude verfügt zur Mittelstraße in Werdohl hin noch über ein Untergeschoss. In diesem Bereich soll die so genannte Tagesstruktur untergebracht werden, die über einen zweiten Eingang erreicht werden könne. Die Tagesstruktur umfasst ergotherapeutische, handwerkliche und hauswirtschaftliche Angebote für zwölf externe und zwölf interne Menschen. Eine Terrasse vor diesem Bereich sowie ein optisch geschützter Garten seien geplant. Ausreichend Parkplätze für Mitarbeitende sind ebenfalls eingeplant.

Baubeginn nicht vor Frühjahr 2021

Mit einem Baubeginn ist nicht vor dem Frühjahr 2021 zu rechnen. Damit könnte der Neubau eventuell im Spätsommer oder Herbst 2022 bezogen werden.

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