Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben - Birgit Reiche als Leitende Pfarrerin eingeführt

(Mai 2021)

Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben - Birgit Reiche als Leitende Pfarrerin eingeführt (Mai 2021)

Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben - Birgit Reiche als Leitende Pfarrerin eingeführt (Mai 2021)

Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben - Birgit Reiche als Leitende Pfarrerin eingeführt (Mai 2021)

Seit 1. Mai 2021 führt Birgit Reiche als Leitende Pfarrerin die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. mit Sitz in Soest. Nach 21 Jahren als Verbandspfarrerin tritt die Ostwestfälin die Nachfolge von Angelika Weigt-Blätgen an. „Menschen zu begegnen, neue Herausforderungen anzunehmen und mich in neue Themen einzuarbeiten, macht mir am meisten Spaß“, stellt die 57jährige fest. Die Mutter zweier erwachsener Kinder wurde am 22. Mai in einem Gottesdienst in einem kleinen Kreis coronakonform in der Kapelle der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen in Soest von Dr. h.c. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, eingeführt.

Der Gottesdienst wurde live ausgestrahlt und war überschrieben mit: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7). Liturginnen waren Pfarrerin Lindtraut Belthle-Drury und Daniela Stiftel-Völker. Die Predigt hielt Pfarrerin Birgit Reiche. Musikalisch gestalteten Karola Kalipp, Kantorin im Evangelischen Kirchenkreis Soest-Arnsberg, und Marina Schneider den Gottesdienst. Sensible Klangkultur und pure Spielfreude zeichnete die Musik des Duos „Laimun“ aus, die die anschließenden Grußworte umrahmten. Das Duo besteht aus Philipp Sauer am Saxophon und Miroslaw Tybora am Akkordeon.

„Mir ist es wichtig, unsere Grundlage nicht aus den Augen zu verlieren: Ich bin und bleibe auch in der neuen Position leidenschaftliche feministische Theologin und engagierte Pfarrerin“, stellte die Eingeführte heraus. Ina Scharrenbach habe Birgit Reiche in den Verhandlungen und Begegnungen als eine Frau mit Herzblut und tief verwurzelt in ihrem Glauben kennengelernt. Dies betonte die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen in ihrer Videobotschaft. Gemeinsame feministisch-theologische Linien zeichnete Prof’in Dr. Claudia Jansen, Professorin für Neues Testament und Theologische Geschlechterforschung an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel, nach. Geschlechterbewusste und geschlechtergerechte Übersetzungen wie die „Bibel in gerechter Sprache“, dessen Übersetzung der Frauenverband mitgefördert hat, und das Fernstudium „Theologie geschlechterbewusst“ sind dafür nur einige wenige Beispiele. Pfarrerin Anne Heckel, Dr. Britta Jüngst und Pfarrerin Diana Klöpper blickten gemeinsam auf die jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit mit Birgit Reiche im Frauenreferat der westfälischen Landeskirche zurück und danken ihr für kollegiales und stärkendes Miteinander.

Im Grußwort der Vorsitzenden der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, Angelika Waldheuer, wurden die Akzente des Verbandes deutlich. Als Fachreferentin im Arbeitsfeld Hilfen für Frauen der Diakonie Deutschland, Berlin, stellte Johanna Thie die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Verband und mit Birgit Reiche heraus. Die gute Kooperation, die es bereits in der Anti-Gewalt-Arbeit durch das Frauenhaus Kreis Soest, die Allgemeine Frauenberatungsstelle im Kreis Soest und die Alternative Schutzunterkunft in der Pandemiezeit gäbe, sieht Markus Patzke, Stellvertretender Landrat Kreis Soest, mit Birgit Reiche weiter fortgesetzt. „Seit Jahren hat die Frauenhilfe in der Verbandsarbeit und in der diakonischen Arbeit einen Schwerpunkt in der Anti-Gewalt-Arbeit. Diesen Schwerpunkt möchte ich weiter profilieren, in der diakonischen Arbeit genauso wie in der Verbands- und Bildungsarbeit“, ergänzte Birgit Reiche.

Wanda Falk, Direktorin der Diakonie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Polen, Warschau, zeichnete die jahrzehntelange Verbundenheit - geprägt durch Ökumene und Internationalität - nach, die von der Versöhnungsarbeit im Kindergesundheitszentrum Warschau bis Finanzierungshilfen in der Pandemiezeit einen Bogen spannt. Ulrike Göken-Huismann, Geistliche Begleiterin der kfd und Vorsitzende des Deutschen Weltgebetstags-Komitees, zeigte sich im Grußwort zuversichtlich, dass die ökumenischen frauenspezifischen Interessen und Bedarfe durch die verlässliche Zusammenarbeit mit dem Frauenverband weiterhin befördert werden.

Der Einsatz für den Dreiklang von Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ist innerhalb der Frauenhilfe und in die Gesellschaft hinein so wichtig wie vor fast 40 Jahren, als der konziliare Prozess begann. Das möchte ich in den nächsten Jahren in meiner neuen Position weiter unterstützen“, verdeutlicht die eingeführte Leitende Pfarrerin das Anliegen und führt weiter aus: „Der Einsatz für Frauen- und Menschenrechte, die Kampagnenarbeit für Demokratie, die Beteiligung an zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Bündnissen bleiben für mich wichtige Merkmale der Frauenhilfe, der ich mich verbunden fühle.“

Politikwissenschaftler, Extremismus-Experte und Projektleiter in der Geschäftsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche + Rechtsextremismus, Henning Flad, machte deutlich, wie Themen wie Demokratiegefährdung, Rassismus und Rechtsextremismus durch Kampagnen und Aktionen seitens der Frauenhilfe nicht nur 1934 sondern auch im letzten Jahrzehnt befördert werden. Dr. Eske Wollrad, Geschäftsführerin des "Evangelisches Zentrum Frauen und Männer gGmbH" und der Evangelischen Frauen in Deutschland, weiß in der neuen Stelleninhaberin Birgit Reiche eine Verbündete für Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft. „Ich möchte gemeinsam mit allen verantwortlichen Menschen innerhalb unseres Verbandes dazu beitragen, dass wir eine offene und friedliche Gesellschaft bleiben und unsere Demokratie immer weiter entwickeln“, erklärt dazu die 57jährige.

Gottesdienst und Empfang sind als Videos in der Dokumentation zu finden auf www.frauenhilfe-westfalen.de

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