Für Geschlechtervielfalt und Geschlechtergerechtigkeit

(Oktober 2021)

Für Geschlechtervielfalt und Geschlechtergerechtigkeit (Oktober 2021)

Birgit Reiche, Leitende Pfarrerin bei der Einbringung der Stellungnahme zu Geschlechtervielfalt und Geschlechtergerechtigkeit
Foto: EFHiW

„Wir sagen seit langem NEIN zu jeglicher Ideologie der Ungleichwertigkeit von Menschen“, stellt Birgit Reiche, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, fest. „Folgerichtig müssen wir uns auch innerverbandlich mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt auseinandersetzen, Diversität akzeptieren und zu einem wertschätzenden Umgang mit Differenz in all ihren Bezügen kommen.“

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen hat sich Ende Oktober mit dem Thema Geschlechtervielfalt und Geschlechtergerechtigkeit aktuell in einer 2-tägigen Konferenz beschäftigt. „Geschlechtervielfalt ist in Deutschland in Kirche, Politik und Gesellschaft gelebte Realität“, führt Reiche weiter aus: „Ihr müssen wir aber auch Rechnung tragen.“

Die Teilnehmenden haben eine Stellungnahme mit dem Titel ‚„Da ist nicht männlich und weiblich“ - Evangelische Frauenhilfe in Westfalen zu Geschlechtervielfalt und Geschlechtergerechtigkeit‘ verabschiedet, in der der Frauenverband Selbstverpflichtungen formuliert und neun Forderungen an Kirche, Diakonie und Hochschulen richtet.

So fordert sie u.a. von der Evangelischen Kirche von Westfalen, ihren Ämtern und Werken sowie von der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe eine angstfreie Organisationskultur zu fördern, damit Übergriffe und Diskriminierungserfahrungen ausgesprochen werden können. Diskriminierende gesellschaftliche Strukturen sollen herrschaftskritisch reflektiert und Maßnahmen zum Abbau von Diskriminierung umgesetzt werden.

Arbeitsmaterialien zu Liturgie, Katechese, Seelsorge und Verkündigung sind zu entwickeln, die sich an Geschlechtervielfalt und Geschlechtergerechtigkeit orientieren. Haupt- und Ehrenamtliche in Seelsorge und Beratung sind für die Thematik zu sensibilisieren. Entsprechende Beschwerdestellen sollen aufgebaut sowie finanziell und personell ausgestattet werden. Von den Theologischen Fakultäten und Hochschulen in Nordrhein-Westfalen fordert der Frauenverband, sich für eine intersektionale feministisch-theologische, geschlechterbewusste und männerkritische Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen in Forschung und Lehre einzusetzen.

Weitere Informationen

Den Wortlaut der Stellungnahme finden Sie hier.

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