Politische Forderungen der spezialisierten Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel in NRW

(Juli 2021)

Politische Forderungen der spezialisierten Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel in NRW (Juli 2021)

Eine an den Menschenrechten orientierte Politik gegen Menschenhandel, die die Rechtsansprüche von Betroffenen in den Fokus rückt und mit europäischen und internationalen Konventionen im Einklang steht, fordern die spezialisierten Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel in NRW. Abgeordnete und Parteien müssen die Bekämpfung von Menschenhandel und Ausbeutung und dabei vor allem den Schutz der Betroffenen zu einer Priorität machen.

Die NRW-Vernetzung der spezialisierten Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung und Zwangsprostitution, ist ein Zusammenschluss von acht vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Fachberatungsstellen, die Frauen und Mädchen unterstützen.
Die Fachberatungsstellen sind seit über 25 Jahren zuständig für eine umfangreiche Unterstützung und Begleitung, psychosoziale Beratung und – nach Bedarf – für eine geschützte Unterbringung der Betroffenen. Eine dieser Fachberatungsstellen ist NADESCHDA, Frauenberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel, zuständig für Ostwestfalen-Lippe (OWL) und in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Durch internationale Übereinkommen ist Deutschland verpflichtet, Menschenhandel zu bekämpfen und die Rechte von Betroffenen von Menschenhandel zu achten, zu schützen und zu gewährleisten. Deutschland muss seinen Schutzpflichten nachkommen und dafür Sorge tragen, dass Betroffene identifiziert werden und Zugang zu Schutz und Unterstützung erhalten. Nach wie vor zielen Maßnahmen gegen Menschenhandel in Deutschland im Wesentlichen auf die strafrechtliche Verfolgung der Täter*innen ab. Die Strukturen hinter Menschenhandel und Ausbeutung sind jedoch sehr komplex und vielschichtig. Diesen Herausforderungen muss differenziert begegnet werden, statt sie in einfache Schablonen zu pressen.

Um zweckdienliche Maßnahmen zu entwickeln ist es wichtig, Menschenhandel von Schleusung und Menschenschmuggel abzugrenzen. Ebenso dürfen Menschenhandel und Prostitution nicht gleichgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund schließen sich die NRW-Vernetzung der spezialisierten Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung und Zwangsprostitution sowie die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. den Forderungen des „Bundesweiten Koordinierungskreises gegen Menschenhandel e.V.“ (KOK) an. Die acht Fachberatungsstellen - und somit auch NADESCHDA für OWL - laden Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl zu Gesprächen über die Hintergründe der Forderungen ein.

Der bundesweite Koordinierungskreis stellt 10 Forderungen auf, die in der neuen Legislaturperiode des Bundestages Umsetzung finden sollen:

Hintergrund

Zu den 8 spezialisierten Beratungsstellen NRW gehören agisra e.V. (Köln), Fach- und Beratungsstelle Nachtfalter (Essen), Diakonie Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH (Hagen), Dortmunder Mitternachtsmission e.V. (Dortmund), Eine Welt Zentrum Herne (Herne), frauenberatungsstelle düsseldorf e.V. (Düsseldorf), NADESCHDA (Herford) und SOLWODI NRW e.V. (Duisburg).

Den Wortlaut der Forderungen zur Bundestagswahl der NRW-Vernetzung finden Sie hier.

Den Wortlaut der Forderungen von KOK finden Sie hier.

Weitere Informationen

Weitere Informationen unter www.nadeschda-owl.de und www.kok-gegen-menschenhandel.de

 

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