Mitten im Leben
(August 2022)
„Hanse-Zentrum haben wir es genannt, weil es von Anfang an ein Zentrum innerhalb des Soester Hanse-Viertels für die Menschen werden soll“, erklärt Birgit Reiche, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. So kam es zu dem Namen des seit 1. September 2012 betriebenen Alten- und Pflegeheimes Hanse-Zentrum, in Soest. Die Einrichtung ist die jüngste von insgesamt drei vollstationären Pflege-Einrichtungen, die durch den Frauenverband betrieben werden, zwei davon in Soest.
„Bei uns finden Frauen, Männer und Paare ein neues Zuhause mit klaren Strukturen und viel Raum für jede einzelne Persönlichkeit“, ergänzt Birgit Reiche. In sechs Apartments können am Soester Kasernenweg Geschwister, Ehepaare oder Freundinnen ihren Lebensabend verbringen. „Das sind keine herkömmlichen Doppelzimmer“, stellt die Pflegedienstleiterin, Maria Schönberg, fest. „Sie heißen deswegen Apartments, da sie zwei Räume haben, die über einen inneren Flur verbunden sind. Wir sind damit den Wünschen von Lebenskonstellationen im Alter nachgekommen.“
Dass dieses Angebot der Westfälischen Frauenhilfe angenommen wurde, zeigte sich schnell: die 74 Zimmer verteilt auf sechs Wohngemeinschaften waren binnen kurzer Zeit bewohnt. In den ersten beiden Tagen nach der Eröffnung zogen zwei Männer ein, vier Wochen nach Eröffnung waren schon 20 Plätze belegt, nach einem Jahr bereits Vollbelegung erreicht. „Bei uns wird gelebt, gelacht, aber auch gestorben“, fasst die Pflegedienstleiterin die Philosophie des Hauses zusammen. „Den Tagen Qualität und Sinn zu geben, ist unsere Aufgabe - für jede und jeden und je nach Lebensgefühl.“
Die Verantwortlichen sind sich im Klaren, dass viele Menschen daran beteiligt sind, dass dies gelingt. Daher haben Pfarrerin Birgit Reiche und Pflegedienstleiterin Maria Schönberg viel Wert daraufgelegt, dass verschiedene Menschen einen besonderen Dank erhalten: die Mitarbeitenden, die Angehörigen, die Bewohnerinnen und Bewohner.
Aus Anlass des 10jährigen Bestehens der Einrichtung wurden ehemalige Auszubildende Mitte Mai zu Begegnung und fröhlichem Miteinander eingeladen. „Mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung bei uns, wussten wir: Sie werden ihren Weg gehen und dazu beitragen, die Pflege und die Versorgung der ihnen anvertrauten Menschen verantwortungsvoll mitgestalten“, ist sich Schönberg sicher.
Jener Menschen, die seit Bestehen des Hauses verstorben sind, wurde in einem Gedenkgottesdienst im Juni 2022 gedacht. Mehr als 20 Angehörige von Verstorbenen kamen der Einladung nach. Viele der 250 angeschriebenen Angehörigen bedankten sich für die Idee, auch wenn sie nicht dabei sein konnten. Im Gottesdienst wurden Lob und Dank, Unvollendetes und Nachgehendes thematisiert. Die Angehörigen konnten die Blumensamen in vorbereitete Blumenkästen säen und für diejenigen, die ihre letzte Lebenszeit im Hanse-Zentrum verbracht haben, eine Kerze des Gedenkens entzünden.
Im August feierten alle Mitarbeitenden des Hauses bei DJ-Musik und gutem Essen in angenehmer Atmosphäre ausgelassen die Geburtstagsfeier.
Ein Jubiläums-Sommerfest Anfang September wird den Jubiläumsreigen mit einigen Grußworten, einem bunten Strauß an Programmpunkten, Leckeres vom Grill und guter Live-Musik angemessen beenden.