Jahresbericht 2022

(Januar 2023)

Jahresbericht 2022 (Januar 2023)

Frauenhilfe –
Mehr als Sie denken…

Ein multiples Krisenjahr - so wird das Jahr 2022 nun gerne genannt. Corona, der Ukraine-Krieg, Menschenrechtsverletzungen z.B. im Iran oder in Afghanistan, die weltweite Klimakrise, die Energieverknappung oder die Kostensteigerung - die Aufzählung der Problemlagen hier und in aller Welt nimmt kein Ende. Alles gleichzeitig und alles ineinander verwoben, macht vielen das Herz schwer, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit lähmen zeitweise Tatkraft und Verstand.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW) war in vielerlei Hinsicht und auf unterschiedlichen Ebenen von all den Problemlagen betroffen. Ein arbeitsreiches Jahr, in dem immer wieder in Klein- und Arbeitsgruppen an Lösungen für neu erkennbare Probleme gesucht und ausgehandelt werden mussten; ein Jahr, in dem immer wieder Lösungen verworfen oder angepasst werden musste, da ein weiteres Problem hinzugekommen ist.

Das Jahresthema der EFHiW „Heimat. Suchen. Finden. Geben. Im Spannungsfeld zwischen menschlicher Sehnsucht, Ausgrenzung und Zugehörigkeit“ begleitete viele Frauen durch das Jahr und wurde immer wieder unterschiedlich aufgenommen. Das Thema „Ehrenamt“ war Teil des Jahres von Sonntag JUDIKA bis zur Mitmachaktion #EhrenamtZählt, die am Tag des Ehrenamtes, am 5. Dezember 2022, ihren Abschluss fand. Frieden suchen und Hoffnung behalten – die Friedensgebete wurden leider Teil des Jahres ab Februar. Der „Frieden jetzt!“ Aufruf im März und „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“ im Juni waren Aktionen für den Frieden, die viele Diskussionen auslösten.

Frauenhilfe – Aktiv werden. Aktiv sein.

Unterschiedliche Aktionen und Stellungnahmen waren notwendig, um sich aktiv für Menschenrechte und Gerechtigkeit einzusetzen. „Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“, „Sensibilisieren für Menschenhandel auf der Flucht aus der Ukraine“, „Gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von Prostituierten“, „Rechte Gesinnung und christliche Glaubenssätze sind nicht miteinander vereinbar“, „Größere Repräsentanz von Frauen in den Führungsebenen gefordert“, „Verbesserte reproduktive und sexuelle Gesundheit in NRW gefordert“, „Selbstbestimmung transgeschlechtlicher Menschen stärken“, „Demokratie braucht #ParitätJetzt!“, „Satt werden? Lebensmittel nicht wegwerfen sondern weitergeben“, - die Listung in 2022 scheint nicht enden zu wollen. Aktionen zum Thema „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ fanden rund um „One billion rising“ am 14. Februar, zum Internationalen Frauentag am 8. März, zum Tag gegen Menschenhandel am 18. Oktober statt. Von Mitte November bis Mitte Dezember wurde durch die Kampagnenmitwirkung „Orange the World – 16 Tage zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen“ gezielt auf geschlechterbasierte Gewalt aufmerksam gemacht. Während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wurde durch „Fair play: Fair life“ auf die Menschenrechtsverletzungen und Mitwirkung an der Klimakrise durch das Emirat hingewiesen. Die Gedenkaktion „Tausende Boote falten - Gedenken Sie der Toten im Mittelmeer am 10. Dezember an öffentlichen Plätzen!“ fand zum dritten Mal an einigen Orten statt. Im Vorfeld der Landtagswahl NRW am 15.05.2022 war die EFHiW aktiv für die Demokratie, klärte auf, forderte und rief zur Wahl auf.

Frauenhilfe – Ein Platz ist frei für Sie…

2022 kann der Verband auf eine erfolgreiche Mitgliederversammlung sowie auf die Wiederwahl von Ulf Schlüter in den Vorstand dankbar zurückblicken. Viel Mühe und Aufwand hat den Mitgliedern des Verbandes die Fragebogenaktion gemacht, die die Situation der Gruppen und Verbände abfragte und zahlenmäßig erbat. Die Mitgliederbefragung zeigt deutlich, dass wir weniger werden. Die Auswertung der Befragung beansprucht noch etwas Zeit. Ergebnisse dazu werden sicherlich in der ersten Hälfte 2023 mitgeteilt werden können. Trotz Impfungen und zeitweisem Abflachen der Infektionszahlen kann noch immer nicht von einer Normalisierung der Arbeit in unseren Gruppen gesprochen werden. Umso dankbarer kann die EFHiW allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in den Gruppen und den Bezirks-, Stadt- und Synodalverbänden sein, die den Mut nicht aufgegeben und die den Kontakt zu den Mitgliedern aufrechterhalten haben. Ihre Einsatzbereitschaft und Phantasie sind vielfach überwältigend. Auf sie trifft zu, dass das Ehrenamt einfach unbezahlbar ist.

Die EFHiW hat auch im dritten Coronajahr die Gruppenleiterinnen mit regelmäßigen Andachten versorgt, für jeden Monat eine Andacht. Der Gottesdienst-Entwurf zum Wiedereinstieg in die Arbeit sowie methodische Ideen für die ersten Gruppenstunden wurden rege umgesetzt. Die Frauenkonferenzen - zum einen über Astrid Lindgren und zum anderen Sensibilisierung für sexualisierte Gewalt - brachten den Teilnehmerinnen nach Selbstaussage zahlreiche Impulse und auch Wiedersehensfreude. Das neue Bildungsformat der EFHiW - Literatur mit Musik und Mahlzeit - erhielt viel Zuspruch. Die Vorbereitungs-Werkstätten zum Weltgebetstag zum einen aus England, Wales und Nordirland und ab Herbst zu Taiwan bestechen weiterhin durch ihre Qualität, die das WGT-Vorbereitungsteam gewährleistet.

Frauenhilfe – Feste feiern…

Es gab aber auch weiteres, was die EFHiW beschäftigte. So wurde auch viel gefeiert. Es galt Neue einzuführen: so wurde Verbands- und Bildungsreferentin Christina Vetter feierlich eingeführt sowie Pfarrerin Lindtraut Belthle-Drury in die Verbandspfarrstelle. Anfang Dezember wurde das 10jährige Jubiläum von Schwester Renate Schumann im Amt der Oberin der Schwesternschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. gefeiert.

In mehreren Arbeitsfeldern der EFHiW wurde Jubiläum gefeiert: 75 Jahre Alten- und Pflegeheim HAUS PHÖBE in Warburg-Rimbeck, 35 Jahre Ambulant Betreutes Wohnen Frauenhilfe in Werdohl, 25 Jahre Weiterbildung in der Medienkompetenz, 25 Jahre Fachberatungsstelle NADESCHDA und 11 Jahre Prostituiertenberatungsstelle THEODORA sowie 10 Jahre Alten- und Pflegeheim Hanse-Zentrum in Soest. Im November wurde endlich die Allgemeine Frauenberatungsstelle im Kreis Soest, die seit Dezember 2020 bereits tätig und seit April 2022 um die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt erweitert ist, festlich eröffnet. Abschied nehmen hieß es aber auch in 2022 von einer traditionsreichen Arbeit: Im Juni wurde der Betrieb des „Hotel Erika Stratmann“ in Bad Driburg eingestellt.

Für ihren Einsatz zum Klimaschutz wurde die EFHiW geehrt: die Soester Initiative „Christians & Churches for Future (CC4F) im Raum Soest“ und damit auch die EFHiW erhielt den Westfälischen Schöpfungspreis der Landeskirche.

Weitere Informationen zur Arbeit der EFHiW finden sich online im Geschäftsbericht 2021/22, der ab 2022 online nachzulesen ist. (Siehe: https://www.frauenhilfe-westfalen.de/frauenverband.php)

Hier der Jahresbericht 2022 als pdf-Dokument (150 KB)

 

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