SICHERHEIT UND GERECHTIGKEIT FÜR ALLE
(Februar 2023)
Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen unterstützt den Offenen Brief, den Antidiskriminierungs-Berater*innen aus NRW an die Landesregierung gerichtet haben. „Wir verurteilen die Ungleichbehandlung von geflüchteten Menschen und fordern mit den anderen Organisationen die Politik auf, diese rassistischen Handlungspraxen zu beenden und menschenrechtskonform Sicherheit und Gerechtigkeit für Alle zu bieten!“, erklärt Birgit Reiche, Leitende Pfarrerin des Frauenverbandes.
Berater*innen, die in Beratungsstellen mit den Schwerpunkten Antidiskriminierung, Flucht, Migration und Asyl in NRW arbeiten, beraten Menschen, die rassistische und weitere Diskriminierung erfahren. Sie müssen einem afghanischen Geflüchteten derzeit erklären, dass eine ukrainische Geflüchtete anders behandelt wird. Ein Mensch, der ebenfalls vor einem Krieg flüchtete – genau wie Ukrainer*innen jetzt, nur eben aus Afghanistan – sitzt vor ihnen und fragt: „Warum werden wir nicht auch so behandelt? Warum gelten für uns andere Regeln? Sind wir nicht genauso Menschen?“ – Sie sitzen vor ihm, sollen ihn beraten. Was antworten Sie? Welche Antwort können Sie geben, die Sie mit Ihrem Gewissen vereinbaren können?
Die Antidiskriminierungs-Berater*innen aus NRW wenden sich an die Mitglieder der Landesregierung in NRW. Denn sie stehen vor einer unvertretbaren Aufgabe: Sie müssen Menschen erklären, dass die Ungleichbehandlung, die sie erfahren, politisch gewollt ist. Dass die Anwendung der Gesetze zu dieser rassistischen Diskriminierung führen.
Die Antidiskriminierungs-Berater*innen aus NRW und mit ihnen die EFHiW möchten mit dem Offenen Brief erreichen, dass die Ungleichbehandlung sichtbar wird, dass sie abgebaut und ein Verständnis für den ihr zugrundeliegenden Rassismus aufgebaut wird. Die Forderung lautet: Sicherheit und Gerechtigkeit für Alle – keine Ungleichbehandlung von fliehenden und geflüchteten Menschen.
Weiteres unter www.offener-brief.org