„Sprache leben“ in Halle

(April 2023)

„Sprache leben“ in Halle (April 2023)

„Sprache leben“ in Halle (April 2023)

Fotos: Dagmar Wenker

„Sprache" wird - nach „Heimat” und „Globalisierung” in den Vorjahren - für dieses Jahr das Thema der Frauenhilfen im Bezirksverband Halle sein und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Claudia Montanus, Bildungsreferentin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen - stellte den knapp 30 Anwesenden in Versmold viele Fragen, deren Antworten sie gemeinsam im Laufe des Tages auf die Spur kamen: Gibt es Zauberworte? Wie lernen Kinder sprechen? Was können Worte ausrichten? Kann man ohne Worte sprechen? Welche Sprachen werden weltweit am häufigsten genutzt? Warum kommunizieren Menschen? Gibt es eine andere Sprache im Gebet? Was bedeutet Gottes Wort im Alltag? Was hat die Reformation mit der Sprache zu tun? Das diesjährige Jahresthema trägt den Titel „Mit Herz, Mund und Händen… Sprache leben“.

Beginnend mit einer kurzen Eingangspredigt aus Johannes 11, in der Marta in einen Dialog mit Jesus geht und ein Glaubensbekenntnis ablegt, zeigte die Referentin anhand eines Spiels, wie vielfältig Sprache sein kann: Jede der Anwesenden bekam einen Zettel in blau oder orange mit einem Wort darauf. Nun galt es für diejenigen mit dem blauen Exemplar den passenden Partner für ein sinnvoll zusammengesetztes Wort zu finden, was sich schwieriger als gedacht herausstellte. Denn die einzelnen Worte gaben zusammengesetzt einen vollkommen anderen Sinn: Aus Bär und Tiger wurde ein ‚Bärtiger‘, aus delikat und essen wurde ‚Delikatessen‘, aus Schulz und immer ‚Schulzimmer‘ oder aus Mode und Rat ‚moderat‘.

Neben Zeichen-, Körper- und Fremdsprache ging Claudia Montanus auf eine weitere ein: sie übte vor dem Mittagessen mit den Teilnehmerinnen die Gebetszeile „Vater unser im Himmel, unter tägliches Brot gib uns heute" in Gebärdensprache. Auch die Mimik als Teil von Sprache wurde eingehend untersucht. Fotos mit Menschen, die mit ihrem Gesichtsausdruck unterschiedliche Gefühle ausdrücken, wurden unter die Lupe genommen und es zeigte sich, dass jede Person die Mimik durchaus differenziert sehen kann.

Viele Ausdrücke aus der Bibel sind auch heute noch in Gebrauch: Sein ‚Licht unter den Scheffel stellen‘, ‚Perlen vor die Säue werfen‘, Lückenbüßer, Sündenbock, ‚auf Sand bauen‘ oder ‚Hochmut kommt vor dem Fall‘ sind nur einige Beispiele. Die Referentin zeigte auf, wie wertvoll zu seiner Zeit Luthers Übersetzung der Bibel in eine verständliche Sprache war. Die biblische Botschaft wurde damit greifbar gemacht.
Nach dem Reisesegen durch Pfarrerin Petra Isringhausen gingen die Teilnehmerinnen mit viel Wissen erfüllt zurück in ihren Alltag.

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