(September 2024)
„Das ist schon eine bewegte und bewegende 40-jährige Geschichte, die unsere Einrichtung hat!“ stellt Ulrike Ollinger fest: „Sie zeichnet auch die Entwicklung in unserer Gesellschaft wieder.“ Die Geschäftsfeldleitung Altenhilfe der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen (EFHiW) bezieht sich auf das Soester Alten- und Pflegeheim Lina-Oberbäumer-Haus in Trägerschaft der EFHiW, das in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert.
Tatsächlich aber reichen die Wurzeln des Lina-Oberbäumer-Hauses, das heute liebevoll „LOH“ genannt wird, bis ins Jahr 1951 zurück: Damals wurde das Feierabendhaus der Frauenhilfe-Schwestern eingeweiht. Pensionierte Schwestern, die nach ihrer Berufstätigkeit in aller Regel ihre Dienstwohnungen verlassen mussten, fanden hier ein neues Zuhause und eine starke Gemeinschaft. Im September 1983 begann dann der Bau zur Erweiterung des Feierabendhauses zum Alten- und Pflegeheim – gut ein Jahr später konnten die ersten Zimmer bezogen und die Eröffnung gefeiert werden.
Die Entscheidung, das neu entstandene Alten- und Pflegeheim nach Lina Oberbäumer, der ersten Oberin der Schwesternschaft (1926 – 1947), zu benennen und exklusiv für Frauen zu gestalten, zeugt bis heute vom Selbstverständnis der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. Das Leben im Lina-Oberbäumer-Haus wurde in den ersten Jahrzehnten durch die Schwesternschaft geprägt: Mehr als die Hälfte der ersten Bewohnerinnen waren Schwestern der Schwesternschaft. Das LOH stand für die verbindliche Zusage, christliches Leben in all seinen Facetten zu ermöglichen und zu unterstützen.
Das Haus bot zunächst 22 Appartements und 16 Pflegeplätze. Durch die Neugestaltung des Feierabendhauses und die Verbindung mit dem Neubau entstand Anfang 1986 ein Gesamtkomplex mit bis zu 64 Plätzen. Die Bewohnerinnen der ersten Stunde wollten für das „eigentliche Alter“ vorsorgen und im Falle von Krankheit und Hilfebedürftigkeit auf die notwendige Unterstützung von Pflegekräften zurückgreifen können. Der Pflegebereich beschränkte sich daher zunächst auf Zimmer im Erdgeschoss und einige wenige in der ersten Etage.
26 Jahre später wurde wieder angebaut und modernisiert: So leben seit 2012 rund 80 Frauen aller Pflegestufen im Lina-Oberbäumer-Haus. Heute hat das Haus seinen Schwerpunkt in der Palliativpflege und in der Betreuung von Frauen mit demenziellen Erkrankungen. Auch nach 40 Jahren gilt: Alles Tun im LOH ist bestimmt durch christliche Nächstenliebe.
Die Trägerin, die EFHiW, bedankte sich bei den über 60 Mitarbeitenden des LOH mit einer Einladung ins Pilgrim-Haus in der Soester Innenstadt. Begleitet von Geschäftsführerin Birgit Reiche und Geschäftsfeldleitung Ulrike Ollinger kamen sie zusammen, um diesen Meilenstein gebührend zu feiern.
Außerdem konnten sich die Mitarbeitenden über ein erfrischendes Geschenk freuen: Maria Schönberg, Einrichtungsleitung des weiteren trägereigenen Alten- und Pflegeheims in Soest, das Hanse-Zentrum, überbrachte nicht nur herzliche Glückwünsche, sondern auch einen Gutschein für eine alkoholfreie Cocktailbar.