(Oktober 2024)
Auch in diesem Jahr ruft die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW) dazu auf, 2.526 Boote aus Zeitungspapier zu falten, am 10. Dezember an öffentlichen Plätzen sichtbar zu machen und dort für die Verstorbenen im Mittelmeer zu beten. Jedes dieser Boote steht symbolisch für einen Menschen, der im Jahr 2023 bei der Flucht über das Mittelmeer sein Leben verloren hat. Gemeinsam mit dem Bündnis United4Rescue möchte die EFHiW damit ein deutliches Zeichen setzen und auf das Versagen der europäischen Politik in der Flüchtlingskrise hinweisen.
„Solange tagtäglich Menschen im Mittelmeer sterben, müssen Zivilgesellschaft und Kirchen das Versagen der europäischen Staaten anklagen und so viele Geflüchtete wie möglich aus dem Mittelmeer retten,“ erklärt Leitende Pfarrerin Birgit Reiche der EFHiW. Es braucht klare Maßnahmen von europäischer Seite, die das Leben der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Denn: „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“
Die EFHiW ist seit 2019 Teil des Bündnisses United4Rescue, das zivile Seenotrettungsorganisationen unterstützt. Mit Hilfe von Spenden ermöglicht United4Rescue den Einsatz von Rettungsschiffen wie der Sea-Watch 4 und der SEA-EYE 4. Zahlreiche Rettungseinsätze sind durch die Schiffe ermöglicht worden. Tausenden Menschen wurde so das Leben gerettet.
Seit 2020 ruft die EFHiW jährlich dazu auf, am Tag der Menschenrechte auf diesen humanitären Skandal öffentlich hinzuweisen und sich dafür mit anderen Initiativen, Organisationen oder Einzelpersonen zusammen zu tun. Alle Menschen in Westfalen sind eingeladen, an der Aktion teilzunehmen. Mit wem könnten Sie bei sich vor Ort ein Bündnis bilden?
In den letzten zehn Jahren sind mindestens 30.356 Geflüchtete im Mittelmeer ertrunken. Menschen, die sich über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa machen, riskieren ihr Leben nie ohne Grund – sondern sind auf der Suche nach Schutz und einer menschenwürdigen Zukunft für sich und ihre Familien. Geflüchtete, die das Mittelmeer überqueren, tun dies oft aus Verzweiflung – sei es wegen Krieg, Verfolgung oder extremer Armut. Unabhängig vom Grund ihrer Flucht verdienen sie alle menschliche Behandlung im Einklang mit den Menschenrechten. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen unterstützt daher die vier Forderungen von United4Rescue an die internationale Politik:
1. Pflicht zur Seenotrettung
2. Keine Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung
3. Faire Asylverfahren
4. Sichere Häfen ermöglichen