Erinnerung und Solidarität

(Dezember 2025)

Erinnerung und Solidarität (Dezember 2025)

Erinnerung und Solidarität (Dezember 2025)

Erinnerung und Solidarität (Dezember 2025)

Der 10. Dezember wurde 1950 von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Gedenktag für die Menschenrechte“ erklärt. Auch 75 Jahre später ist dieser Tag von bedrückender Aktualität: Menschenrechte werden verletzt, Menschen in Kriegs- und Hungergebieten verfolgt und gefoltert. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen (EFHiW) ruft deshalb zu eindrucksvollen Gedenkaktionen auf, um den Opfern der Flucht über das Mittelmeer ein Gesicht zu geben. Anlass ist die erschütternde Zahl von über 3.500 Menschen, die allein im Jahr 2024 ertrunken oder vermisst gemeldet wurden.

Seit 2019 ist die EFHiW Teil des Bündnisses United4Rescue und unterstützt durch Spenden die zivile Seenotrettung. Pfarrerin Birgit Reiche betont: „Menschen aus Seenot zu retten ist keine Frage für Debatten, es ist eine menschenrechtliche Verpflichtung!“ Mit Aktionen wie dem „Meer der Namen“, bei dem Schiffchen, Blumen oder Lichtobjekte auf Wasserflächen ausgesetzt werden, oder Schweigeaktionen am Wasser, wird das Gedenken sichtbar gemacht. Gepäckstücke mit Zitaten und Geschichten erinnern in Bahnhöfen oder Einkaufsstraßen an Hoffnung und Flucht.

Auch in Bergkamen stand der 3. Advent im Zeichen dieser Solidarität. Die Evangelische Frauenhilfe und die Martin-Luther-Kirchengemeinde luden zu einem besonderen Gottesdienst ein, in dem Maike Kratz von ihren Erfahrungen als Seenotretterin berichtete. Sie erzählte von geglückten Rettungseinsätzen, aber auch von Angriffen der libyschen Küstenwache und von Momenten, in denen jede Hilfe zu spät kam. „Unser Bestreben ist es, uns selbst abzuschaffen, aber solange sich an der Politik und an der Situation in den Herkunftsländern nicht ändert, müssen wir rausfahren“, erklärte sie eindringlich.

Die Evangelische Frauenhilfe setzt mit ihrem Engagement ein starkes Zeichen: Erinnerung und Solidarität gehören zusammen. „Zivile Seenotrettung ist ein Akt der Menschlichkeit und des Widerstands gegen das Wegsehen. Solidarität ist kein Verbrechen. Aber das Sterbenlassen ist eines“, so Sandra Bils von United4Rescue. Mit diesen Worten wird deutlich, dass die Aktionen der Frauenhilfe nicht nur Gedenken sind, sondern auch ein Appell an Politik und Gesellschaft, das Sterben im Mittelmeer endlich zu beenden.

 

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