Blog

Von der Wiege bis zur Bahre

Wie es bereits typisch ist für diese Reise: "das Eigentliche" geschah auch heute wieder abseits des offiziellen Programms.
Auf diesem stand der Besuch des berühmten Samstag-Vormittag-Marktes, den alle Touristen besuchen wollen. Tun sie glücklicherweise auch...
Denn so kommen viele Kukis (eine der Eigenbezeichnungen) zu einem Einkommen durch den Verkauf von Essen, Getränken, Kunsthandwerk und Touristen-Bedarfs-Kitsch. Der Höhepunkt von letzterem? Sicherlich die holzgeschnitzten Flaschenöffner in Penisform, deutlich "larger than life". Wie gut, dass Kaufinteressen so unterschiedlich gelagert sind und  für jeden Geschmack etwas im Angebot war.

Abseits des Marktes nahm eine der reisenden Frauen an einem Taufgottesdienst teil.
Auch einige der Frauen, die wir nun schon kennengelernt hatten, trafen wir auf dem Markt wieder. Wahrscheinlich gingen die Geschäfte nicht so glänzend wegen des Regenwetters. Das allerdings wird weder erwähnt, noch etwa beklagt. "No worries" im Paradies.

Eine kurze  Pause zur Mittagszeit wurde von einigen  Frauen genutzt, um eine Beerdigung mitzuerleben.
Zaungäste blieben sie jedoch nur kurze Zeit. Schnell waren sie, mit Tellern ausgerüstet, Teil der Gäste beim Leichenschmaus. Bei geschätzten 300 Personen fielen sie nicht weiter auf. 
Erstaunlich, wie viel Essen hier auf einem handelüblichen Pappteller untergebracht werden kann. 
Auch hier trafen sie auf jetzt schon alte Bekannte.
Und zum guten Schluss stürzte die Tochter des Verstorbenen vom Beerdigungsplatz auf die deutschen Frauen zu und erklärte die Begräbnissitten und die Anlage eines Grabes.
Hier sind die Menschen offensichtlich gastfreundlich und zugewandt, von der Wiege bis zur Bahre.

Der Besuch der Inselbrauerei stand ebenfalls nicht auf dem offiziellen Programm, erwies sich aber durch das Gespräch mit dem jungen Braumeister als eine wunderbare Gelegenheit, viel über kleine Unternehmen und Projekte für Umweltschutz und Einkommensgenerierung zu erfahren.
Glücklicherweise war der Mann nicht schüchtern, denn er stellte sich auch allen Fragen zu seinem Einkommen, zu familiären Beziehungen und seiner Lebensplanung.

Nun bereitet sich die Gruppe auf die abendliche Folklore-Vorführung im Nachbarhotel vor. Gesang, Tanz, Trommeln und Buffet wird erwartet. Wir dürfen gespannt sein.

Information

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist ein Mitgliederverband, ein Trägerverein und Bildungsanbieterin als Teil des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe e.V.
Sie ist ein eingetragener Verein und tätigt die gemeindebezogene Frauenarbeit in Westfalen in Bindung an die Evangelische Kirche von Westfalen.